Angeblich russische GPS-Jammer für Irak
Der Streit über angebliche russische Waffenlieferungen an den Irak hat am Montag die höchste politische Ebene erreicht.
Bei einem Telefongespräch mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin drückte US-Präsident George W. Bush seine Besorgnis aus. Das teilte der Sprecher des Weißen Hauses, Ari Fleischer, mit. Bei den umstrittenen Lieferungen geht es um Satellitenstörsender und Nachtsichtgeräte.
Die russische Elektronikfirma Awijakonwersija hatte schon zuvor US-Medienberichte über die angebliche Lieferung von GPS-Störsendern an den Irak dementiert. Die Geräte seien "niemals" an Bagdad verkauft worden, sagte Firmenchef Oleg Antonow am Montag in Moskau.
In den gleichen Berichten war auch von der Lieferung moderner Nachtsichtgeräte die Rede gewesen.
Der vernetzte Krieg"Anhaltende Kooperation"
"Wir sind sehr besorgt über Berichte über eine anhaltende Kooperation und Unterstützung für das irakische Militär", sagte Fleischer. Putin habe Bush versichert, dass er sich des Falles annehmen werde.
Die Lieferung der Sender, welche die Zielerfassung der - unter anderem - über GPS gesteuerten amerikanischen Marschflugkörper stören können, verstößt nach Angaben des Weißen Hauses gegen UNO-Sanktionen.
Der russische Außenminister Igor Iwanow hatte die Berichte zuvor kategorisch zurückgewiesen. "Russland beachtet strikt alle internationalen Verpflichtungen und hat dem Irak keine Ausrüstung, auch keine militärische, unter Umgehung der Sanktionen geliefert", wurde Iwanow von der Agentur Interfax zitiert.
Ausgerechnet Irak dementiert
Ein absurd anmutendes Dementi kam in der Causa am Dienstag vom Irak selbst: "Russland hat uns nie etwas gegeben, und wir haben um nichts gebeten", sagte der irakische Informationsminister Mohammed Said al-Sahhaf in Bagdad.