EU erwägt Alleingang bei Galileo
Die zuständige EU-Kommissarin Loyola de Palacio will nach einem Bericht der deutschen Wirtschaftswoche das Satelliten-Navigationssystem Galileo notfalls auch im Alleingang und damit ohne die European Space Agency [ESA] durchziehen. In diesem Fall würde das Unternehmen in Brüssel angesiedelt.
Die EU-Kommissarin will demnach nur noch den Gipfel der Verkehrsminister am Donnerstag und Freitag abwarten. Hier wollen sich Deutschland und Italien auch auf einen Standort des Unternehmens einigen.
Das Projekt zum Aufbau eines europäischen Satelliten-Navigationssystems leidet unter der Rivalität der beiden führenden Nationen Deutschland und Italien.
Galileo-Verhandlungen vorerst gescheitertStreit über Standort
Während die Italiener für Rom eintreten, will die deutsche Bundesregierung das Projekt im bayrischen Oberpfaffenhofen bei München ansiedeln.
Auch steht noch nicht fest, wie viele ihrer nationalen Anteile Deutschland und Italien in die Galileo-Beteiligung der ESA einbringen sollen. Kommt keine Einigung zu Stande, soll de Palacio das Unternehmen alleine gründen wollen.
Galileo soll vor allem auch mithelfen, die Abhängigkeit der Europäer vom US-System GPS zu verringern.