Halbleiterproduktion im Abschwung

sicas
21.11.2006

Die Auslastung der Chipwerke ist im dritten Quartal weltweit auf 88,6 Prozent gesunken.

Die Rate sei in den Monaten Juli bis September auf 88,6 Prozent von 91,2 Prozent im Vorquartal zurückgegangen, geht aus einem Bericht der Gruppe Semiconductor International Capacity Statistics [SICAS] hervor.

Auslastung geht zurück

Auslastungswerte unterhalb der 90 Prozent gelten als abschreckend für die Halbleiterproduzenten. Sie halten sich dann in der Regel mit dem Bau neuer Produktionsanlagen zurück, was sich auch stark auf die Zulieferbranche auswirkt.

In der SICAS-Gruppe sind 40 der weltweit größten Chiphersteller vertreten, darunter Intel, Samsung und Texas Instruments. Die geringere Inanspruchnahme der Werke deutet auch auf einen einsetzenden Abschwung der traditionell stark zyklischen Halbleiterindustrie hin.

Aufschwung durch den Vista-Effekt

"Wir erwarten, dass die Auslastungsrate im ersten Quartal mit 81 Prozent ihren Tiefpunkt erreichen und dann bis Ende 2007 wieder auf 90 Prozent steigen wird", sagte Analyst Yoshihiro Shimada von Macquarie Securities.

Der Rückgang fällt allerdings kurz vor dem Start des neuen Microsoft-Betriebssystems Vista geringer aus als in der Vergangenheit. Vor allem die Hersteller von Speicherchips wie die deutsche Infineon-Tochter Qimonda, Samsung und Hynix verzeichnen eine große Nachfrage der Computerproduzenten im Vorfeld der Vista-Einführung Ende Jänner.

Erst jüngst hatten die globalen Halbleiter-Unternehmen ihre Umsatzwachstumsprognose für 2006 auf 8,5 Prozent von zuvor 10,1 Prozent gekürzt.

(Reuters | futurezone)