TA wird von Wiener Börse verschwinden
Die Telekom Austria [TA] steht möglicherweise vor ihrem Abschied von der Börse.
Wie das "Profil" in seiner jüngsten Ausgabe berichtet, könnte nach einem Gespräch zwischen Finanzminister Karl-Heinz Grasser und ÖIAG-Vorstand Peter Michaelis der "strategische" Totalverkauf der TA "bald starten".
Als Käufer für eine Mehrheit an der TA wird schon seit dem Vorjahr die Swisscom gehandelt.
Swisscom will mindestens 50 Prozent
Swisscom äußert sich nach wie vor nicht zu den Spekulationen. Man
strebe aber "aus Prinzip" nur Mehrheiten von mindestens 50 Prozent
plus eine Aktie an. "Das ist ein Grundsatz", so Swisscom-Sprecherin
Pia Colombo.
Wahrung der Kleinaktionär-Interessen
Ein entsprechender Privatisierungsauftrag des Ministerrats an die ÖIAG ist noch ausständig, soll laut "Profil" aber bereits kurz vor oder kurz nach Ostern beschlossen werden.
Des bei einem Mehrheitsverkauf entstehenden Problems - Auswirkung auf den hiesigen Börseplatz - seien sich Grasser und die ÖIAG bewusst. Man wolle die Sache daher "behutsam" und "unter Wahrung der Interessen der vielen österreichischen Einzelaktionäre" angehen.
Spekuliert wird schon seit längerem, dass der künftige TA-Käufer auf Drängen Wiens bewusst ein unattraktives Angebot an die Kleinaktionäre legen könnte und so der Verbleib der TA an der Wiener Börse gesichert würde.
Derzeit liegen noch 32,3 Prozent der TA in Streubesitz, 5,7 Prozent werden über verschiedene Fonds von der US-Investmentgesellschaft CI International [Los Angeles] gehalten. 14,8 Prozent gehören noch der Telecom Italia, der Rest - 47,2 Prozent - der ÖIAG.
Telekom Austria bilanziert wieder positivGewerkschaft will Sperrminorität
Die Gewerkschaft lehnt einen Totalausstieg der ÖIAG aus der TA ab.
Ihrer Vorstellung zufolge soll die Staatsholding auch in Zukunft zumindest 25 Prozent plus eine Aktie an der TA behalten.
Passiert dies nicht, hat die Gewerkschaft bereits mit groß angelegten Protesten gedroht.