Eine Breitbandoffensive für Österreich
Rund 13 Prozent der österreichischen Haushalte verfügen derzeit über einen Breitband-Internet-Anschluss.
Damit liegt Österreich europaweit an fünfter Stelle und über dem EU-Durchschnitt von neun Prozent, aber weit hinter führenden Breitband-Nationen wie den Niederlanden [22 Prozent] und Belgien [18 Prozent].
Im weltweiten Vergleich liegt Österreich gar nur im Mittelfeld. Mit einer vom Telekom-Regulator initiierten österreichweiten Breitbandinitiative soll Österreich nun wieder in die europäische Poleposition gebracht werden.
Verlangsamung bei Breitband
Nach einem vergleichweise frühen Start mit der
Breitbandtechnologie sei Österreich besonders im letzten Jahr im
internationalen Vergleich wieder zurückgefallen, berichtete der
Telekom-Geschäftsführer der Rundfunk- und Telekomregulierungs GmbH
[RTR], Georg Serentschy.
EU-Aktionsplan in Österreich
Damit Österreich künftig wieder zu den Top-Informationsgesellschaften in Europa zähle und der EU-Aktionsplan "E-Europe 2005" auch in Österreich seinen Niederschlag finde, seien gezielte Anstrengungen notwendig.
Konkret geht es bei der Initiative um den Ausbau von verschiedensten Breitband-Technologien wie ADSL, Kabel-TV, Glasfaserkabel-Anschlüssen [fiber to the home] sowie von Breitband-Funktechnologien wie WLAN und WLL [Wireless Local Loop].
Besonders mit WLAN könne man relativ schnell und kostengünstig unterversorgte Regionen mit Breitbandinternet ausstatten, meint Serentschy. Bisher sei Breitband mit Internet-Zugang via PC gleichgesetzt worden, künftig könne Breitband auch auf anderen Geräten - etwa Fernseher und Handhelds - genützt werden.
Fördervolumen von "50 bis 100 Mio. Euro"
Eine Grundsatzentscheidung der Regierung über Breitband-Ziele und Fördermodelle soll bis zum Herbst fallen, ein Fördervolumen von "50 bis 100 Mio. Euro" wäre sinnvoll, meint Serentschy.
Die RTR wolle ihrerseits ihre "inhaltliche Kompetenz und internationale Erfahrung" einbringen, den Diskussionsprozess moderieren und aktiv an einem Masterplan für die nächsten drei bis fünf Jahre mitarbeiten.
Ein gezielter Breitbandausbau würde auf die Volkswirtschaft positive Auswirkungen haben und Wachstums- und Innovationseffekte mit sich bringen, ist Serentschy überzeugt.
Die RTR plant für Anfang Mai 2003 einen ersten Bericht über den Breitband-Status-quo in Österreich, danach soll eine Task-Force mit politischer Besetzung gegründet und mit der Erstellung eines Masterplans begonnen werden. Ein Breitband-Symposion ist für Oktober/November 2003 geplant.