ÖIAG hat Auftrag zu TA-Verkauf
Der seit Dienstag der ÖIAG vorliegende Privatisierungsauftrag der Regierung sieht für diese Legislaturperiode einen "bis zu 100-prozentigen Verkauf" der Telekom Austria [TA], an der die ÖIAG 47,2 Prozent hält, vor.
Grundsätzlich werde bei allen Privatisierungsschritten abgewogen, ob sich strategische Partner finden lassen oder Anteile via Börse verkauft werden sollen, so ÖIAG-Vorstand Peter Michaelis.
Für die TA gebe es "Signale eines strategischen Investors", die ÖIAG prüfe aber auch einen oder zwei weitere Börsengänge. Man werde abwägen, welcher Weg für das Unternehmen besser sei. Die Regierung habe hier Spielraum gelassen, so Michaelis weiter.
Der ÖIAG-Vorstand glaubt, dass ihm die Regierung mit ihrem Privatisierungsauftrag große Flexibilität eingeräumt hat. Dass bei einer weiteren Privatisierung der TA Rücksprache mit dem Eigentümer gehalten werden müsse, bezeichnete Michaelis am Donnerstag angesichts der vagen Vorgabe im Privatisierungsauftrag als "logisch".
TA wird von Wiener Börse verschwindenDas Zeitfenster für den Verkauf
Ein Zeitfenster gibt es de facto für die TA aber bereits. Nach dem ersten Rückzug der Telecom Italia [TI] im November des Vorjahres kann die ÖIAG erst wieder ab 4./5. Mai TA-Anteile verkaufen.
Gemäß dem Liquiditätsagreement zwischen der Staatsholding und den Italienern kann die ÖIAG dann bis September fünf Prozent der TA-Aktien über die Börse verkaufen, danach können ÖIAG und TI nur gemeinsam über die Börse aussteigen.
Außerbörslich hingegen kann allerdings über die ganze Zeit hinweg verkauft werden und, wie Michaelis betonte, "wenn die Italiener bereit sind, kann man alles verhandeln". Zu bedenken seien daneben aber auch die Auswirkungen des laufenden Irak-Krieges auf die Kapitalmärkte, weshalb der TA-Ausstieg derzeit insgesamt ein "kritisches Thema" sei, so Michaelis.