EA wirft Sony Lieferschwierigkeiten vor
Sony hat nach Angaben des Spieleherstellers Electronic Arts zum Start der PlayStation 3 nur halb so viele Konsolen verkauft wie geplant.
Die Nachfrage sei zwar hoch, sagte Electronic-Arts-Chef Larry Probst am Mittwoch. Allerdings habe Sony mit größeren Lieferschwierigkeiten zu kämpfen als ursprünglich erwartet. Bisher seien lediglich 200.000 Konsolen verkauft worden anstatt der anvisierten 400.000.
Der schleppende Absatz der Konsole hatte sich bereits vor der Markteinführung am 17. November abgezeichnet. Sony hinkt mit der Produktion hinterher und hatte deswegen bereits den Verkaufsstart in Europa auf kommendes Jahr verschieben müssen.
Am Donnerstag wurde bekannt, dass Sony den langjährigen PlayStation-Chefstragegen Ken Kutaragi weitgehend entmachtet hat. Beobachter führen das auf die Schwierigkeiten beim Start der PlayStation 3 zurück.
Konsolenknappheit treibt die Preise
Probst erwartet, dass Sony bis zum Jahresende zwischen 500.000 und 800.000 Konsolen verkaufen wird - vor der Markteinführung hatte das Unternehmen noch damit gerechnet, in diesem Zeitraum zwei Millionen PS3-Exemplare absetzen zu können.
Von der Knappheit der Konsole profitierten diejenigen, die dennoch ein Exemplar ergattern und im Internet wieder zu Geld machen konnten - bei eBay wechselten bisher etwa 20.000 Stück zum doppelten Einzelhandelspreis den Besitzer.
Nintendo und Microsoft holen auf
Im Gegensatz dazu laufen die Geschäfte des Konkurrenten Nintendo gut. In den ersten acht Tagen nach der Markteinführung wurden 600.000 Stück der neuen Konsole Wii verkauft. Der Umsatz rund um die Konsole - inklusive Zubehör und Spiele - summiert sich auf 190 Millionen Dollar.
Auch die Nachfrage nach dem Microsoft-Modell Xbox 360 sei hoch, sagte Probst. Das Unternehmen werde wohl sein Ziel erreichen, bis Jahresende zehn Millionen Stück zu verkaufen. Allerdings ist die XBox 360 bereits das ganze Jahr auf dem Markt.
Die Konsolenbranche macht mehr als ein Drittel ihres Umsatzes in den USA - den größten Teil davon im Weihnachtsgeschäft. Im vergangenen Jahr dominierte das Sony-Vorgängermodell PlayStation 2 den 25-Milliarden-Euro-Markt. Microsoft und Nintendo sind jedoch beide darauf vorbereitet, den Japanern die Marktführerschaft abspenstig zu machen.
(Reuters | futurezone)