Alcatel-Lucent nimmt Geschäfte auf

Fusion
01.12.2006

Seit Freitag gibt es mit der Übernahme von Lucent durch Alcatel einen neuen Marktriesen bei Telekom-Ausrüstern.

Mit dem Abschluss der Übernahme des US-Konzerns Lucent durch die französische Alcatel SA ist mit Alcatel-Lucent der weltgrößte Anbieter von Festnetztechnik und die Nummer zwei in der Mobilfunk- und Internet-Technologie entstanden.

Über 18 Mrd. Euro Umsatz

Die neue Alcatel-Lucent SA [Sitz in Paris] kommt auf 18,6 Mrd. Euro Umsatz und 79.000 Beschäftigte in 130 Staaten, teilte Alcatel nach der Billigung des Kaufs durch seinen Verwaltungsrat mit. Seit 1. Dezember treten die beiden Firmen nur noch gemeinsam auf.

Der Konzern erwartet aus der Fusion binnen drei Jahren Kosteneinsparungen von 1,4 Mrd. Euro. Jeder zehnte Arbeitsplatz soll dabei wegfallen.

Operative Chefin wird die bisherige Lucent-Chefin Patricia Russo, die damit als erste Amerikanerin an die Spitze eines französischen Großkonzerns rückt. Alcatel-Chef Serge Tchuruk wurde Präsident des Verwaltungsrates, also ihr Aufseher.

Alcatel fasst Fuß in den USA

Alcatel macht 41 Prozent seines Umsatzes von 13,1 Mrd. Euro [2005] in Europa, aber nur 14 Prozent in den USA, wo der Konzern aber in der DSL-Internet-Technik führt.

Lucent ist mit 63 Prozent seines Umsatzes von 9,4 Mrd. Dollar [7,12 Mrd. Euro, Geschäftsjahr 2004/2005] stark auf die USA fixiert.

Erster Fusionsanlauf gescheitert

Bereits 2001 war ein erster Anlauf zur Fusion beider Konzerne an der Bewertung von Lucent gescheitert. Lucent war 1996 aus dem US-Telefonkonzern AT&T ausgegliedert worden.

Weil Lucent das "strategisch bedeutsame" Forschungslabor Bell Labs betreibt, musste US-Präsident George W. Bush die Fusion billigen.

(futurezone | dpa)