Apple will Universal Music kaufen
Apple plant das größte Musiklabel der Welt, Universal Music, vom hoch verschuldeten Konzern Vivendi Universal zu übernehmen. Das berichtet die "Los Angeles Times".
Apple soll schon seit einigen Monaten geheime Gespräche über einen Kauf des Labels mit Vivendi führen.
Demnach will Apple-Chef Steve Jobs fünf bis sechs Mrd. USD für Universal Music bieten.
Jahresumsatz in gleicher Größenordnung
Universal Music verfügt über einen Jahresumsatz von sechs Mrd.
USD und damit über die gleiche Größenordnung wie Apple selbst.
Universal Music hat unter anderem den Rapstar Eminem, die
Sängerinnen Diana Krall, Shania Twain und Sheryl Crow und die
irische Rockband U2 unter Vertrag.
Jobs bringt Schwung in Musikbranche
Zwar habe der Computerhersteller noch kein formelles Angebot abgegeben, das soll aber noch vor dem Vorstandstreffen von Vivendi am 29. April nachgeholt werden.
Sollte Apple das Rennen machen, würde Jobs auf einen Schlag zu einem der bedeutendsten Player der Musikindustrie. Von Jobs wird erwartet, dass er der Musikindustrie - wie schon zuvor der Computerbranche - eine völlig neue Dynamik verleihen könnte.
Allerdings könnten die seit Monaten laufenden Verhandlungen noch an offenen Fragen scheitern. Weder Apple noch Vivendi wollten einen Kommentar dazu abgeben.
Große Zukunft für Online-Vertrieb
Mit der Marketingkampagne "Rip, mix, burn" hatte Jobs im
vergangenen Jahr die Musikindustrie zur Raserei gebracht. Jobs ist
davon überzeugt, dass Musik im Internet künftig ein entscheidendes
und vor allem profitables Geschäft sein wird.
Vivendi sitzt auf Schuldenberg
Vivendi Universal muss auch in diesem Jahr weiter seinen Schuldenberg abbauen.
Eigentlich will der französische Medienkonzern Universal Music zurzeit nicht verkaufen, weil das schwache Musikgeschäft derzeit keinen guten Preis zulasse.
Das weltweit größte Label hat im vergangenen Jahr einen Gewinneinbruch beim operativen Geschäft von 23 Prozent auf 510 Mio. USD hinnehmen müssen. Der Umsatz sank um vier Prozent auf rund 6,8 Mrd. USD.