Nintendo lockt Gameentwickler
Nintendo hat seine Royalties-Struktur überarbeitet und die anfallenden Abgaben für Third-Party-Publisher gesenkt.
Damit soll unabhängigen Entwicklern die Entscheidung, für Nintendos Gamecube zu entwickeln, vereinfacht werden.
"Durch unser bisheriges System war es für einige Publisher nicht besonders attraktiv, Spiele für Gamecube zu entwickeln", beschreibt George Harrison, Senior Vice President Marketing bei Nintendo of America, die Situation.
Durch die neue Gebührenstruktur erhofft sich Nintendo nun mehr Toptitel für den Gamecube und dadurch auch steigende Absatzzahlen für die Gamekonsole.
Nintendo wird Gamecubes nicht losNamco, Sega und Capcom
Nintendo gab an, dass seine "Mario" und "Metroid"-Spieletitel durch den Erfolg von "GTA: Vice City" [für PS2] überschattet wurden. GTA: Vice City ist das meistverkaufte Spiel des Jahres 2002 und hat sich bis dato weltweit rund fünf Millionen Mal verkauft.
"Die größten Spiele des Jahres waren solche wie GTA und kamen von unabhängigen Spieleentwicklern," so Harrison weiter. "Wir müssen gute Kontakte zu allen unabhängigen Entwicklern haben, denn man weiß nie von wo der nächste große Erfolg kommen wird."
Nintendo will vor allem bei der kommenden Spielemesse E3 [Electronic Entertainment Exposition] im Mai mehr Gewicht auf die unabhängigen Entwickler legen. Einige Entwickler haben sich bereits über die schleppenden Gamecube-Verkäufe beschwert, die für den Erfolg eines Spiels auf dem System ausschlaggebend sind.
Mehr Spiele für den Gamecube
Harrison sagte weiters, dass Spiele von Namco, Sega und Capcom
genauso wichtig für die Verkaufszahlen des Gamecube sein werden wie
die selber entwickelten Spieletitel von Nintendo.
Verkaufsziel verfehlt
Im abgelaufenen Geschäftsjahr [31. März] musste der Spiele-Hersteller einen Gewinnrückgang um 38 Prozent verbuchen.
Das Nettoeinkommen der Gruppe fiel auf 66 Mrd. Yen [513 Mio. Euro]. Das Unternehmen hatte mit 80 Mrd. Yen [622 Mio. Euro] gerechnet.
Nach schleppenden Verkäufen seiner Konsole Gamecube und entsprechender Spielesoftware fiel der bisher zweitgrößte Konsolenhersteller nun auf Platz drei, hinter Konkurrent Microsoft [Xbox], zurück.
Nintendo verkaufte im abgelaufenen Geschäftsjahr rund 5,6 Mio. Gamecube-Konsolen und verfehlte damit klar sein eigenes Ziel von 10 Mio. verkauften Einheiten.
Microsoft hat nach eigenen Angaben weltweit acht Millionen Stück seiner Xbox verkauft.