Design Continuum

Windows soll auf den "100-Dollar-Laptop"

05.12.2006

Medienberichten zufolge testet Microsoft derzeit den Einsatz von Windows XP auf den vom MIT entwickelten 100-Dollar-Laptops. Ursprünglich sollte Red Hats Fedora Linux darauf zum Einsatz kommen, nun ist unklar, ob ein Strategiewechsel bevorsteht.

Auf dem vom MIT [Masachusetts Institute of Technology] entwickelten "100-Dollar-Laptop" für Entwicklungsländer könnte nun doch Windows zum Einsatz kommen, wie das Branchenmagazin Vnunet.com berichtet. Derzeit würden entsprechende Tests durchgeführt.

SD-Slot für mehr Speicher

"Ich kenne Microsoft-Chef Bill Gates sein ganzes Erwachsenenleben", so Nicholas Negroponte, Mastermind der "One Laptop per Child"-Initiative, am Rande einer Konferenz in Hongkong, "wir haben extra für ihn einen SD-Slot in das Gerät eingebaut."

Per SD-Slot kann die Speicherkapazität des Rechners erweitert werden, die Grundausstattung sieht lediglich einen Flash-Speicher mit 512 MB vor. Windows XP benötigt aber auch in der Starter-Version mindestens 1,5 GB Speicherplatz.

Was wird aus Fedora Linux?

Laut Negroponte befänden sich aktuell einige Laptop-Prototypen bei Microsoft, um die Windows-Installation zu testen.

Diese Tests bedeuten eventuell einen Strategiewechsel für das Projekt, das ursprünglich eine Light-Version von Red Hats Fedora Linux als Betriebssystem vorsah.

Gates hatte in der Vergangenheit öffentlich kritisiert, dass das Gerät mit seinem kleinen Bildschirm und der fehlenden Festplatte zu schwach sei.

Laptop wird teurer

Das Projekt will mit dem Billigrechner die Ausbildung von Kindern in Entwicklungsländern verbessern.

Als Negroponte sein Vorhaben im Jänner 2005 erstmals ankündigte, setzte er auf einen Preis von 100 Dollar pro Stück. Die ersten Geräte, die ausgeliefert werden, kosten aber zunächst noch rund 140 Dollar, sollen aber billiger werden.

Die Laptops sollen netzwerkfähig sein und über WLAN sowie vier USB-Anschlüsse verfügen, um weiteren Speicher oder Multimedia-Geräte anschließen zu können.

Der Strom wird über eine Kurbel erzeugt, wobei eine Minute Kurbeln für rund zehn Minuten Betrieb reicht.

Nach Thailand, Brasilien, Nigeria und Argentinien will sich nun auch die libysche Regierung mit 100-Dollar-Laptops eindecken.