Schäuble: "Netz ist Terror-Trainingscamp"

hetzjagd
08.12.2006

Der deutsche Innenminister Wolfgang Schäuble [CDU] bezeichnete das Internet am Freitag als "Fernuniversität und Trainingscamp für Terroristen".

Nach den Worten Schäubles "setzt der islamistische Terrorismus für die Ausbildung von Attentätern und Vorbereitung von Anschlägen immer stärker auf das Internet".

Das Netz sei für die Terroristen "Fernuniversität und Trainingscamp zugleich", warnte Schäuble am Freitag in Berlin. Außerdem diene es als Werbeplattform.

Schwerpunkt zur EU-Präsidentschaft

Es werde daher einer der Schwerpunkte der deutsche Präsidentschaft bei EU und G8 sein, den Missbrauch des Internets zu terroristischen Zwecken zu verhindern.

Im Jänner soll eine neue Einheit von Internet-Fahndern beim Gemeinsamen Terror-Abwehr-Zentrum von Polizei und Geheimdiensten [GTAZ] ihre Arbeit aufnehmen. Die Einheit soll Videobotschaften und islamistische Propaganda im Netz schneller als bisher auswerten und Gefährdungsanalysen erstellen.

Cybercrime auf dem Vormarsch

Auch die Cyber-Kriminalität sei auf dem Vormarsch, sagte Schäuble. Allein 2005 seien mehr als 16.000 neue Varianten von Viren und Trojanern entdeckt worden, dies entspreche einer Zunahme von 90 Prozent.

Für die Wirtschaftsspionage werde ebenfalls verstärkt das Internet genutzt. Mit Hilfe modernster Technologien würden die Computersysteme von Unternehmen, aber auch Regierungsstellen elektronisch angegriffen.

(Reuters)