Transparency bricht mit Siemens

bericht
08.12.2006

Die Korruptionsaffäre beschädigt weiter den Ruf des Traditionsunternehmens.

Die Anti-Korruptions-Organisation Transparency International will Siemens wegen der Affäre um schwarze Konten die Mitgliedschaft aufkündigen. "Wir streben ein Ende der Mitgliedschaft an", sagte ein Transparency-Sprecher am Freitag in Berlin.

Mitgliedschaft ruhte bereits

Der Vorstand habe dies beschlossen und Siemens in einem Brief mitgeteilt. Die Mitgliedschaft des Konzerns ruht bereits wegen eines früheren Korruptionsfalls in Italien seit Mitte 2004. Transparency International zählt in Deutschland 37 Unternehmen als Mitglieder, darunter Allianz, Bosch, BASF und SAP. Ein Rauswurf kann das Ansehen bei internationalen Handelspartnern schwer beschädigen.

Ehemalige und aktive Siemens-Mitarbeiter werden beschuldigt, mindestens 200 Millionen Euro Firmenvermögen auf schwarzen Konten ins Ausland umgelenkt zu haben, um davon Bestechungsgelder zu zahlen. Transparency-Vorstand Peter von Blomberg hatte am Donnerstag kritisiert, dass die Organisation von dem Skandal erst aus der Zeitung erfahren habe und Siemens' Informationspolitik dem Verein gegenüber zu wünschen übrig lasse.

(AFP)