24.04.2003

GALILEO

Bildquelle: ESA

EU-Satellitennavigation nimmt Gestalt an

Bei der Entwicklung des europäischen Satelliten-Navigationssystems Galileo habe es lange eine "Havarie in der europäischen Maschinerie" gegeben, nun heißt es "volle Kraft voraus".

So umschrieb Richard Smith, Präsident des Royal Institute of Navigation in Großbritannien, den Projektstand von Galileo anlässlich der Eröffnung des Navigationskongresses GNSS in Graz.

Nachdem Deutschland und Italien nach langen Differenzen eine Übereinkunft über die Projektführung erzielt haben, stehe für voraussichtlich Freitag ein Beschluss des ESA-Rates [European Space Agency] bevor, sagte Hans-Hermann Fromm, Leiter der ESA-Satellitennavigationsabteilung.

Österreich trägt 2,5 Prozent der Kosten

Laut einer Mitteilung des deutschen Verkehrsministers Manfred Stolpe zu Monatsbeginn werde Deutschland den Hauptanteil am Gesamtprojekt von 21 Prozent übernehmen und der Hauptsitz des zu gründenden Konsortiums "Galileo Industries" in Deutschland sein.

Außerdem habe die deutsche Industrie das Vorschlagsrecht für den Chef des Industriekonsortiums und übernehme die industrielle Führung des Raumsegments.

Das EU-Satellitennavigationsprojekt wird zunächst mit jeweils 500 Mio. Euro von der ESA und der Europäischen Kommission finanziert. Österreich beteiligt sich laut Ingolf Schädler vom Ministerium für Verkehr, Innovation und Technologie [BMVIT] mit 2,5 Prozent am EU-Beitrag.

Anwendungen

Auf österreichischer Ebene hat das Ministerium ein Programm ins Leben gerufen, um Galileo für die Industrie und Forschung nutzbar zu machen: Das Programm ARTIST [Austrian Radionavigation Technology and Integrated Satnav services and products Testbed] ist auf mehrere Jahre ausgelegt.

Im Rahmen der Tagung werden die ersten Projekte aus der ersten Ausschreibungsrunde für den Anwenderbereich Verkehr und Landwirtschaft vorgestellt.