Hutchison will Nummernportabilität erzwingen
Nach neun Monaten Verhandlungen über eine Lösung für Mobile Nummern-Portabilität [MNP] bringt jetzt Hutchison 3G bei der Regulierungsbehörde RTR ein Verfahren gegen T-Mobile, One, tele.ring, Telekom Austria [TA] und UTA ein.
Bei der Rufnummernportabilität sollen Kunden ihre komplette Rufnummer - inklusive Vorwahl - zu einem fremden Betreiber mitnehmen können.
Bernhard Wiesinger von Hutchison 3G: "Die EU schreibt die Realisierung von Mobiler Nummern-Portabilität bis 25. Juli 2003 vor. Allein die Installation einer technischen Lösung dauert drei bis sechs Monate. Weitere Plauderrunden, bei denen nichts herauskommt, weil die alten Telefonfirmen bewusst verzögern, kann sich Österreich nicht leisten."
Studie der RTR
Eine von der RTR in Auftrag gegebene Befragung von 1.500
Mobilfunkkunden zeige, dass im Fall eines Wechsels des
Mobilfunk-Unternehmens fast 70 Prozent der Kunden die Möglichkeit,
ihre Rufnummer mitzunehmen, für "sehr wichtig" oder "eher wichtig"
halten.
Baldige Entscheidung erwartet
Umgekehrt nennen fast 37 Prozent der Kunden den möglichen Verlust ihrer Nummer als die größte Hürde, in ein anderes Netz zu wechseln.
Hutchison 3G erwartet nun eine Entscheidung über die beantragte Branchenlösung innerhalb von sechs Wochen. Diese Frist sei im Telekom-Gesetz vorgesehen.
Der oberste Telekom-Regulator Georg Serentschy sieht nach einer Gesprächsrunde am Donnerstag in der Frage der mobilen Rufnummernportabilität eine Annäherung zwischen den Betreibern. "Es gibt hier Fortschritte", sagte Serentschy am Freitag vor Journalisten. Statt zu Beginn acht Modellen würde nun nur mehr zwischen zwei Varianten diskutiert. Ob sich Betreiber nun auf eine technische Lösung zur Realisierung der Nummernportabilität einigen könnten, sei aber offen, so Serentschy.