China zensiert Online-Games

politik
12.12.2006

"Verbotene religiöse und politische Inhalte"

Die chinesische Regierung hat am Dienstag angekündigt, neue und traditionelle Medien strengeren Kontrollen unterwerfen zu wollen.

Auch der florierende Markt von Online-Computerspielen soll von den staatlichen Zensoren genauer unter die Lupe genommen werden. Die Regierung ortet in den virtuellen Welten "verbotene religiöse und politische Inhalte", wie die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua schreibt.

Genehmigungsprozess

Anbieter müssen demnach neue Games amtlich genehmigen lassen und monatliche Berichte an die Behörden schicken, in denen sie Veränderungen an den Spielen melden.

Laut Xinhua gibt es in China 23 Millionen Online-Spieler, die 2006 voraussichtlich 700 Millionen Euro Umsatz generieren werden.

Beobachter gehen davon aus, dass es in den Games Anspielungen auf das Verhältnis des offiziellen China zu Taiwan und zum Islam gab, welche die neuen Maßnahmen der Regierung ausgelöst haben.

Die Volksrepublik China betrachtet den Inselstaat Taiwan nach wie vor nicht als souveräne Nation. Laut CIA World Factbook bekennen sich ein bis zwei Prozent der 1,4 Milliarden chinesischen Staatsbürger zum islamischen Glauben.

(AP | futurezone)