Mobilkoms UMTS im fuZo-Test
Am Freitag hat der erste Betreiber in Österreich mit der Vermarktung der neuen Mobilfunkgeneration UMTS [Universal Mobile Telecommunications System] begonnen.
Die Mobilkom Austria hat in österreichweit 15 A1-Shops mit dem Verkauf der ersten Handys der nächsten Mobilfunkgeneration angefangen. Laut Mobilkom sollen in der Anfangsphase einige tausend Endgeräte zur Verfügung stehen.
Derzeit verfügt das UMTS-Netz von A1 nach Unternehmensangaben über eine Abdeckung von 42 Prozent der Bevölkerung. Jenseits der UMTS-Coverage können UMTS-Nutzer [theoretisch] automatisch im GSM-Netz telefonieren.
Die fuZo hat UMTS letzte Woche getestet. Derzeit können Kino-Previews, ORF-Nachrichten, "Zeit im Bild"-Wetter, Fußballtore und Verkehrsinfo über Video-Streaming betrachtet werden.
Für Sprachtelefonie gelten die bisherigen GSM-Preise. Videos und Bildtelefonie kosten ab 50 Cent aufwärts. Insgesamt hat die Mobilkom nach eigenen Angaben Kooperationen mit 95 Content- und Softwareunternehmen geschlossen.
UMTS-Start der MobilkomKlobiges Telefon
Bei gutem Empfang sind die Videos ruckelfrei zu betrachten. Da sie direkt gestreamt werden, entfällt die Wartezeit für einen Download. Abseits guter Bedingungen ist das Zusammenspiel von UMTS-Netz und Handy allerdings etwas wackelig. Dabei dürften die Probleme nicht nur auf das Netz, sondern auch auf das Siemens-Handy entfallen.
Dieses ist weitaus schwerer und klobiger, als man es von modernen Mobiltelefonen gewohnt ist. Die Akkulaufzeit ist gelinde gesagt schwach, bei intensiver Nutzung kann der Akku bereits nach einem halben Tag leer sein. Vorsichtshalber hat Siemens einen zweiten Akku in den Verkaufskarton gepackt.
Auch bei reinem Standby-Betrieb kommt man über zwei, drei Tage nicht hinaus. In puncto Sprachqualität ist das Handy ausgezeichnet, aber leiser als andere Modelle. Abgesehen vom Gewicht, vom großen Display und der Videofunktionalität unterscheidet sich das Handy oberflächlich betrachtet nicht von modernen Kamerahandys.
Hutchison will in rund zehn Tagen sein "3"-Netz starten.
UMTS startet in ÖsterreichNur in Ballungsräumen
In Gebäuden gibt es mit dem UMTS-Empfang noch Probleme. Außerhalb der Ballungszentren konnte keine Verbindung erreicht werden, auch auf GSM wurde im Test nicht automatisch umgeschalten.
Positiv herauszustreichen ist die Connectivity des Handys - neben UMTS und GPRS verfügt das Gerät über Infrarot, Bluetooth, USB-Anschluss und einen Speicherkarten-Slot. Eine Datenverbindung mit einem Laptop kam im fuZo-Test allerdings nicht zustande.
Die Auswahl an Angeboten ist derzeit noch gering, soll aber sukzessive ausgebaut werden. "Location Based Services", die auf den aktuellen Standort des Benutzers Rücksicht nehmen, funktionieren derzeit noch nicht. Mit kommenden Handygenerationen soll auch Videotelefonie unterstützt werden.
Bis Mitte Juli werden UMTS-Dienste gratis angeboten, um dem durchschnittlichen Netzstandard Rechnung zu tragen.
Videotelefonie wird hingegen von Hutchison schon ab 5. Mai angeboten. Der sechste Mobilfunkanbieter in Österreich startet zu diesem Datum als erster Konkurrenzanbieter und bringt ein aufklappbares NEC-Gerät für 576 Euro mit Erstanmeldung auf den Markt.