PartyGaming erwägt Übernahmen
Der britische Online-Wettanbieter PartyGaming erwägt Übernahmen kleinerer Unternehmen - und scheint weiter an der heimischen bwin interessiert.
Der britische Online-Wettanbieter PartyGaming führt Übernahmegespräche mit vom Wegfall des US-Geschäfts betroffenen kleineren Unternehmen. So könnte neben der 888 Holdings auch ein Teil von bwin.com Interactive Entertainment AG auf der Liste der Übernahmekandidaten stehen.
Bwin im Visier?
"Bolt-on"-Käufe seien derzeit sehr interessant, sagte PartyGaming-Chef Mitch Garber am Donnerstag vor Journalisten. PartyGaming habe bei einigen Firmen beobachtet, wie sie mit dem Wegfall des US-Geschäfts zurechtkommen - oder in einigen Fällen eben nicht, so Garber weiter.
Bwin ist erst dieses Frühjahr mit der Übernahme des Internet-Pokeranbieters Ongame in den US-Markt eingestiegen. Das US-Geschäft trug knapp 21 Prozent zum Gruppenumsatz bei.
Bwin dementiert
Bwin dementiert entsprechende Gerüchte im Gespräch mit ORF.at: "Das schließt sich von selber aus", so Sprecherin Karin klein. "In aller bescheidenheit: Klein sind wir nicht".
Dass bwin irgendwann einmal übernommen werde, könne das Unternehmen nicht kategorisch ausschließen. Konkret seien die Gerüchte aber entstanden, weil durch die gemeinsamen Lobbying-Bemühungen bei der EU ständiger Kontakt bestünde. "Da hat sich die gesamte branche zusammengeschlossen".
Zahlreiche Internet-Glücksspielanbieter haben sich in Folge des Verbots der meisten Internet-Wetten aus den USA zurückgezogen. In den USA wurde Banken und Kreditkartenfirmen auch untersagt, Geld an Internet-Wettbetreiber zu übertragen.
Anfang November wurde zum ersten Mal eine mögliche Übernahme von bwin durch PartyGaming kolportiert. Bwin hatte damals aber Akquisitionsgespräche dementiert.
Stabile Geschäfte trotz Wegfalls der USA
Garber wollte keine Angaben dazu machen, ob er mit 888 Holdings oder bwin Gespräche führt. Er sagte aber, dass beide Unternehmen trotz des Wegfalls des US-Geschäfts stabil seien.
Es gebe eine gewisse Anzahl Unternehmen, die über viel Geschick und Expertise verfügten, aber nach zwei Monaten ohne US-Geschäft auch sehr attraktiv geworden seien. Diese Gespräche liefen noch, sagte er und ergänzte, man wolle Expertise und Wertzuwachs zum bestehenden Geschäft zukaufen.
(Reuters | Nayla Haddad)