Zwischenbilanz zur DVB-T-Einführung
Vor rund sieben Wochen ist das digitale Antennenfernsehen in Österreich gestartet. Mittlerweile besitzen rund 100.000 Haushalte einen entsprechenden Digital-Receiver, insgesamt sind aber 1,3 Millionen Haushalte von der Umstellung betroffen.
Nun haben Regulierungsbehörde RTR und Infrastrukturbetreiber ORS eine Zwischenbilanz gezogen: Die digitalen Signale von ORF1, ORF2 und ATV erreichen in Wien sowie den Landeshauptstädten und Umgebung derzeit rund 70 Prozent der Bevölkerung.
100.000 Geräte in Betrieb
Seit dem Startschuss am Nationalfeiertag wurden in den heimischen Haushalten rund 100.000 DVB-T-Endgeräte in Betrieb genommen.
"Die Nachfrage in den ersten Tagen nach dem Start war höher als erwartet", resümmiert ORS-Chef Michael Wagenhofer. "Nach Lieferengpässen sind jetzt ausreichend DVB-T-Boxen im Handel, sowohl zertifizierte mhp-MultiText-fähige als auch nicht zertifizierte Zapping-Boxen."
Von den 3,3 Millionen österreichischen TV-Haushalten nutzen zurzeit bereits 850.000 einen Digitalsatelliten, etwa 1,25 Millionen schauen via Kabel-TV fern. Rund 1,3 Millionen Haushalte, also rund 40 Prozent, haben die Programme bisher über analoges Antennenfernsehen empfangen.
30.000 Gutscheine eingelöst
Laut Feedback aus dem Handel würden alle Arten von DVB-T-Geräten nachgefragt: von DVB-T Boxen über TV-Geräte mit integriertem DVB-T Tuner bis hin zu Steckkarten und DVB-T USB-Sticks für den TV-Empfang am Computer.
Auch die im Rahmen einer Förderaktion für Frühumsteiger ausgesendeten Gutscheine würden gut angenommen. Rund 30.000 Gutscheine wurden bereits eingelöst. Von den rundfunkgebührenbefreiten Haushalten in den DVB-T Erstversorgungsgebieten haben über 28.000 ihre Gutscheine bereits angefordert.
"Der mhp MultiText von ORF und ATV findet offenbar auch einen großen Zuspruch bei den Konsumenten. Der hohe Anteil der MultiText-tauglichen DVB-T-Endgeräte ist ein Indiz dafür, dass dieses neue Medienprodukt sehr positiv angenommen wurde", so RTR-Geschäftsführer Alfred Grinschgl.
Schrittweise Abschaltung steht bevor
Die endgültigen Umstellung geht im März 2007 los. Ausgehend von Westen werden die analogen Frequenzen ab März 2007 schrittweise abgeschaltet: die Sender Bregenz-Pfänder und Innsbruck-Patscherkofel am 5. März 2007, Salzburg-Gaisberg und die Sendeanlagen Viktring und Dobratsch in Kärnten am 19. März, Graz-Schöckl und Graz-Griesplatz am 23. April, Lichtenberg und Freinberg in Linz am 7. Mai und die Sendeanlagen Jauerling und Klangturm in Sankt Pölten sowie Kahlenberg, Himmelhof und Arsenal in Wien am 11. Juni 2007.
Ab dann wird der Empfang von ORF 1, ORF 2 und ATV über Antenne dort nur mehr digital möglich sein.
2007 werden schrittweise weitere Sendeanlagen in ganz Österreich auf DVB-T umgerüstet. Der genaue Ausbauplan soll im Jänner 2007 präsentiert werden.
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