Großbritannien will ID-Karte für Ausländer

Biometrie
19.12.2006

Im Rahmen des umstrittenen National-Identity-Plans müssen ab 2008 auch in Großbritannien lebende nicht-europäische Ausländer über eine biometrische ID-Karte verfügen.

Die britische Regierung gab am Dienstag die Einführung elektronischer ID-Karten für nicht-europäische Ausländer, die in Großbritannien leben, bekannt.

Bei der Beantragung eines Visums sollen ab 2008 auch Identitätsmerkmale wie Fingerabdrücke und Iris-Scan gespeichert werden. Von der Maßnahme betroffen sind alle Staaten mit Ausnahme der 25 EU-Staaten sowie Island, Liechtenstein und Norwegen.

Die Regierung begründete die Maßnahme mit der Bekämpfung des Terrorismus und der organisierten Kriminalität.

Ab 2009 ID-Karte für alle Briten

Ab 2009 sollen biometrische ID-Karten für alle britischen Bürger eingeführt werden.

Ab 2010 wird der Besitz der ID-Karte in Großbritannien für jeden, der einen Reisepass beantragt, verpflichtend sein.

Die Kosten für das umstrittene National Identity Register [NIR] belaufen sich auf rund 5,4 Milliarden Pfund (acht Milliarden Euro).

Daten werden getrennt gespeichert

Die britische Regierung gab auch bekannt, dass biometrische Daten, biografische Daten und Zugangscodes in voneinander getrennten Datenbanken gespeichert werden sollen.

Ursprünglich war im Rahmen des National Identity Registers die zentrale Speicherung sämtlicher persönlicher Daten geplant.

Kritik von Opposition und Datenschützern

Kritik für die biometrische Datensammlung gab es am Dienstag neuerlich von Datenschützern und der Opposition.

Die geplanten ID-Karten würden Bürgerrechte einschränken, zur Verbesserung der nationalen Sicherheit wenig beitragen und darüber hinaus zuviel kosten, hieß es.

(futurezone | Reuters)