Sony zahlt neuerlich für Rootkit-CDs
Der Musikkonzern Sony BMG einigt sich im Rechtsstreit über Spionage-Software auf CDs mit den US-Bundesstaaten Kalifornien und Texas auf die Zahlung von 1,5 Millionen Dollar Schadenersatz.
Jeder der beiden Staaten wird von Sony BMG 750.000 Dollar erhalten.
Darüber hinaus muss Sony die Kosten für die Beseitigung der über CDs des Musikkonzerns auf den Computern von Kunden installierten Kopierschutz-Software tragen. Diese könnten sich pro Computer auf 175 Dollar belaufen.
Unbemerkt Spionage-Software installiert
Sony BMG hatte von Jänner bis November 2005 in den USA rund 12,6 Millionen Musik-CDs verkauft, die auf den Rechnern ihrer Nutzer unbemerkt Spionage-Software installierten. Angreifer konnten die Rootkit-Funktionen des Kopierschutzes zudem zum Einschleusen von Computerviren benutzen.
Versuche, die Digital-Rights-Management-Systems [DRM] XCP und MediaMax zu entfernen, führten vereinzelt auch zu Computerschäden.
Die umstrittenen Kopierschutzsysteme bescherten Sony BMG nicht nur einen veritablen Imageschaden, sondern führten auch zu zahlreichen Klagen und Millionen an Schadenersatzzahlungen.
Ansprüche noch bis Ende des Jahres möglich
Käufer von Sony-BMG-CDs, die die umstrittene Software enthalten, können noch bis Ende dieses Jahres Schadenersatzansprüche anmelden.
Dafür erhalten sie im Falle einer mit der Kopierschutzsoftware XCP oder MediaMax versehenen CD 7,50 Dollar Schadenersatz sowie ein Album ohne Kopierschutz auf CD und drei Alben in digitaler Fassung.
Labels denken über DRM nach
Das Sony-Kopierschutzdesaster hat auch dazu geführt, dass die Musikkonzerne den Einsatz von DRM-Systemen zunehmend in Frage stellen.
(futurezone | Reuters)