"Ryzom" ist verloren, aber nicht vergessen
Der Versuch der Open-Source-Bewegung, das Online-Rollenspiel "Ryzom" zu kaufen, ist gescheitert. Doch es werden bereits neue Pläne geschmiedet, etwa die Entwicklung eines eigenen Spiels.
Nachdem der "The Saga of Ryzom"-Entwickler Nevrax Insolvenz angemeldet hatte, versuchten ehemalige Nevrax-Mitarbeiter, Spieler und Open-Source-Entwickler mit der Initiative Free Ryzom, die Rechte für Quellcode, die Developer-Engine sowie das Artwork zu kaufen.
Community will weiterkämpfen
Der erste Anlauf eines Kaufs im Rahmen der Insolvenzverhandlung ist gescheitert, die deutsche Firma Gameforge übernahm mit sofortiger Wirkung das Massive Multiplayer Online Roleplaying Game [MMORPG].
Gameforge will das Spiel zwar weiter betreiben und auch weiterentwickeln, aber die Community will ihren Kampf um die Freigabe des Codes auch nicht aufgeben.
Zusammen mit den zukünftigen Mitarbeitern werde Gameforge an der Weiterentwicklung des Titels arbeiten und will den Spielern "ein wirklich fantastisches Produkt" anbieten.
Diskussion über weitere Vorgehensweise
Als eine der größten Bestätigungen für ihr Projekt sieht die Initiative Free Ryzom die Spenden in Höhe von über 170.000 Euro, die im Laufe der Kampagne zusammengetragen wurden. Auch das Echo im Netz selbst und in den Medien war groß.
Derzeit wird in den einschlägigen Foren über die weitere Vorgehensweise diskutiert. Die Vorschläge reichen von "Urteil ankämpfen" bis hin zur Entwicklung eines eigenen MMORPG unter GPL-Lizenz. Auch der Umstieg auf ein anderes MMO wurde bereits angedacht.
Egal welche Richtung eingeschlagen wird, fest steht, dass das Projekt weitergehen soll. In einer Umfrage spricht sich eine deutliche Mehrheit dafür aus.
Auch die Free Software Foundation [FSF] hatte ihre finanzielle Unterstützung zugesagt, mit rund 45.000 Euro.