Siemens Österreich kommt nicht zur Ruhe

Streik
22.12.2006

Im Streit zwischen Siemens' Software-Sparte PSE und dem Betriebsrat hat eine Vermittlung der Staatlichen Wirtschaftskommission keinen Weihnachtsfrieden gebracht.

Die Kommission, die in der Zweiten Republik erst in drei Fällen [zuletzt bei Semperit] getagt hat, hat die Verhandlungen am Donnerstag ohne Annäherung auf 23. Jänner vertagt.

Stichtag 23. Jänner

Die Belegschaftsvertreter wollen nun - wie angedroht - Ende Jänner eine österreichweite Betriebsversammlung abhalten, kündigte PSE-Betriebsrat Ataollah Samadani in einer Mitarbeiterinformation an.

Sollten die Mitarbeiter das am 23. Jänner ausverhandelte Ergebnis der im Wirtschaftsministerium angesiedelten Kommission nicht akzeptieren, gebe es einen Streik, betonte Samadani.

Auf Konfrontationskurs befinden sich beide Parteien auch wegen übergeordneter Personalverschiebungen. Die Softwaresparte soll wie berichtet in einer neuen IT-Sparte Siemens IT Solutions & Services [SIS] mit dem Verlustbringer Siemens Business Services [SBS] zusammengespannt werden.

200 Mitarbeiter in Österreich betroffen

In dem Streit zwischen Unternehmen und Belegschaft geht es um einen Teilbereich der PSE, der bisher Software für Nebenstellenanlagen entwickelt hat.

Nach Plänen des Münchner Mutterkonzerns soll diese Softwareentwicklung zusammen mit dem gesamten Nebenstellengeschäft von Siemens in eine neue Tochtergesellschaft Siemens Enterprises Communications [SEC] abgespalten und verkauft werden. Einen fixen Käufer gibt es noch nicht.

In Österreich wären 200 Mitarbeiter betroffen. Der Betriebsrat fürchtet für diese Mitarbeiter Verschlechterungen bis hin zum Jobverlust. Das Unternehmen hat eine temporäre Auffanglösung bis zum Jahr 2010 angeboten. Der Betriebsrat hat das Modell als unzureichend abgelehnt.

(APA)