12.05.2003

EEE 2003

Bildquelle: ms

EA boykottiert Xbox Online

Im Vorfeld der diesjährigen Entertainment Expo [E3] hat sich Electronic Arts [EA] endgültig mit Sony, Produzent des Konsolenmarktführers PlayStation 2, gegen Microsofts Xbox verbündet. Bisher galt offiziell, dass EA "noch zögert", entsprechende Games zu entwickeln.

EA, nach eigenen Angaben der weltweit größte Hersteller von Computerspielen für PCs und Spielkonsolen, wird laut dem "Wall Street Journal" Online-Spiele künftig nur noch für Sonys PS2 herstellen.

Für Microsoft wäre das ein harter Schlag, weil das Internet als der entscheidende Wachstumsmarkt der inzwischen bereits milliardenschweren Game-Softwarebranche betrachtet wird.

Der Softwareriese hat massiv in das Online-Gameservice Xbox investiert. Mit der Xbox wollte Microsoft die PS2 vom Konsolen-Thron werfen und nach dem PC nun auch die Welt der Spielkonsolen erobern. Ohne attraktive Spiele könnte das schwierig werden.

Wer kassiert

Der exklusive Deal mit Sony ist laut Presseberichten auf grundlegende Meinungsverschiedenheiten zwischen EA und Microsoft bei der Finanzierung eines Online-Gameservice zurückzuführen.

Demnach will Microsoft die Abo-Gebühren für das Service alleine behalten. EA will davon auch ein Stück für sich und andere Spielehersteller. Andernfalls habe Micrsosoft eine zu starke Kontrolle über Preise und Kunden im Online-Gamesektor, so die Meinung von EA.

Bei Verhandlungen mit Microsoft sei klar geworden, so EA-Chairman Larry Probst, dass die Strategie des Konzerns einfach sei: "Sie wollen das ganze Geld."

"Da ist eine dicke Wand zwischen uns", so Probst. Aus diesem Grund sei man von dem EA-Prinzip abgegangen, für alle größeren Hardware-Hersteller [PS2, Xbox, Gamecube] zu produzieren. Das gelte nur für Online-Spiele. Herkömmliche Spiele würden nach wie vor für mehrere Konsolen auf den Markt kommen. EA hat in seinem Portfolio einige sehr populäre Spiele: von der Simulation "The Sims" über das Strategiespiel "Command & Conquer" bis zu einer Reihe von Sportspielen.

Eidos ebenfalls nicht amüsiert

Microsofts Geschäftspolitik die Online-Games betreffend stört aber nicht nur EA: Eidos, Heimat von "Lara Croft", war beim Start des Xbox-Online-Service ebenfalls nicht dabei - und das dürfte zunächst auch so bleiben.

Eidos stößt sich vor allem an Microsofts Politik, sowohl das System als auch die Abonnements alleine zu verwalten und den Spieleherstellern somit wenig Motivation für eine Zusammenarbeit zu bieten.