EBay will Skype an die Börse bringen
Die Online-Handelsplattform eBay will ihren Internet-Telefondienst Skype abspalten und an die Börse bringen. Der Konzern möchte dadurch mehr als zwei Milliarden US-Dollar erlösen.
Das Vorhaben sei für Mitte 2010 geplant, sagte eBay-Chef John Donahoe am Dienstag nach US-Börsenschluss. Nach Angaben auf Kreisen strebt eBay deutlich mehr als zwei Milliarden Dollar für Skype an, was Analysten aber angesichts des schwierigen Umfelds infrage stellen. EBay hatte Skype 2005 für 2,6 Milliarden Dollar gekauft.
Die Aktien von eBay legten nach der Bekanntgabe der Skype-Abspaltung nachbörslich um 3,3 Prozent zu.
Gründer wollen zurückkaufen
Nach Angaben aus Kreisen ist eBay trotz der Börsenpläne offen dafür, Skype auch direkt an einen Interessenten zu verkaufen. Medien hatten berichtet, die Skype-Gründer - die skandinavischen Milliardäre Niklas Zennström und Janus Friis - hätten die Finanzinvestoren KKR, Warburg Pincus, Providence und Elevation Partners angesprochen, um den Telefondienst zurückzukaufen.
EBay war mit Skype nie wirklich glücklich geworden. Den Zukauf hatte die damalige Firmenchefin Meg Whitman zu verantworten. "Dass Skype nicht zum Geschäft von eBay passt, war vom ersten Tag an klar", sagte der Analyst Stephen Ju von RBC. EBay musste in Zusammenhang mit dem Kauf von Skype mehrmals Abschreibungen vornehmen und signalisierte kürzlich Verkaufsabsichten, da sich die Hoffnungen auf Synergien zwischen Skype und dem Auktionshaus nicht erfüllt hätten.
Skype wies für 2008 einen Umsatz von 551 Millionen Dollar aus. Das Unternehmen bietet nationale und internationale Telefongespräche direkt über das Internet an. Für Gespräche unter Skype-Kunden ist das Angebot gratis.
(Reuters)