Breitbandausbau: ISPA fordert Open Access
Der Breitbandausbau in Österreich war Thema einer von der Regulierungsbehörde RTR initiierten Veranstaltung. Die ISPA forderte einen offenen Netzzugang ("Open Access") und ein offenes Wettbewerbsklima.
Bei der von der RTR am Mittwoch organisierten Veranstaltung zum Thema Ausbau- und Kooperationsmodelle für eine Zugangsinfrastruktur wurde über lokale versus landesweite Lösungen diskutiert sowie über die Option eines offenen Netzzugangs ("Open Access").
Das gab die RTR am Freitag in einer Aussendung bekannt. Die Schaffung eines überregionalen österreichischen Open-Access-Netzwerks wäre eine der Herausforderungen für Österreich, so Karl Bauer, Geschäftsführer von Leoni Fiber-Optic GmbH. Open Access ermögliche etwa der Politik, auch in ländlichen Gegenden einen gezielten Einsatz von Fördermitteln bereitzustellen.
ISPA für "offenes Wettbewerbsklima"
Die ISPA (Internet Service Providers Austria) forderte im Zuge der Diskussion die Schaffung eines Open Access, der von einer eigenen Infrastrukturgesellschaft verwaltet werden sollte. Von dieser Infrastrukturgesellschaft könnten dann alle Marktteilnehmer Vorleistungen zu gleichen Bedingungen zukaufen.
"Es würde ein offenes Wettbewerbsklima geschaffen werden, in dem sich der Breitbandmarkt wirklich zu einem PS-starken Wirtschaftsmotor entwickeln könnte", so ISPA-Generalsekretär Andreas Wildberger. Die ISPA wünscht sich außerdem einen fairen Zugang für alle auf dem Markt tätigen Betreiber.
Die Telekom Austria (TA) forderte am Donnerstag staatliche Förderungen, da die 44 Millionen aus dem EU-Fördertopf aus ihrer Sicht wohl nicht ausreichen werden, um einen flächendeckenden Breitbandausbau in Österreich durchzuführen. Mindestens eine Milliarde an Geldern sei notwendig, um die Lücke zwischen Stadt und Land zu schließen, hieß es seitens der TA.
Die ISPA warnte am Freitag davor, dass staatliche Förderungen in Unternehmen, die auf dem Endkundenmarkt tätig seien, fließen, und sprach sich auch hier für ein offenes Wettberwerbsklima aus.
RTR setzt auf Kooperationen
Die RTR versuchte sich außerdem als Vermittler von möglichen zukünftigen Partnerschaften. Zu diesem Zweck wurden auch Vertreter von Gemeinden, Infrastrukturgesellschaften, Politiker und Interessenvertretungen eingeladen.
"Wir haben dem Teilnehmerkreis angeboten, in weiterer Folge als Plattform für die unterschiedlichen Stakeholder zu fungieren, um sinnvolle Kooperationen ins Leben zu rufen und den Infrastrukturausbau zu forcieren," so Georg Serentschy, Geschäftsführer der RTR-GmbH für den Fachbereich Telekommunikation. Der Netzausbau in Österreich solle schließlich in Zusammenarbeit stattfinden, so Serentschy.