Deutsche Bahn gibt Festplattenscreenings zu
Konzern wehrt sich gegen "Gerüchte und Unwahrheiten"
Die Deutsche Bahn (DB) hat nun eingeräumt, die Computerfestplatten von Mitarbeitern überprüft zu haben. Der Konzern reagierte damit auf einen entsprechenden Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel".
Die Deutsche Bahn erklärte, Bahnmitarbeiter "wurden ausschließlich in solchen Fällen überprüft, bei denen der konkrete Verdacht der illegalen Weitergabe von internen Unternehmensinformationen bestand, um so die Bahn vor Schaden zu schützen".
Nach Aussagen von DB-Mitarbeitern soll es sich laut "Spiegel" bei den gescannten Festplatten um Gruppenlaufwerke handeln, auf denen Mitarbeiter ihre Computerdateien speichern konnten. Die Dateien sollen nach vorher definierten Schlagwörtern durchsucht worden sein.
Deutsche Bahn wehrt sich gegen Vorwürfe
In der Stellungnahme vom Sonntag wehrte sich der Konzern auch gegen "Gerüchte, Spekulationen und Unwahrheiten", die gezielt aus diesen Ermittlungen an Vertreter der Medien getragen würden. "Dies schadet dem Unternehmen und stört erheblich alle Bemühungen objektiver Ermittlungen." Die DB "distanziert sich von solchen Methoden".
Sie versicherte zu den Vorwürfen einer Überwachung von Mitarbeitern und deren Kontaktpersonen: "Es gab nie eine Überwachung oder Ausspähung von Journalisten oder Politikern und auch nicht von deren Mitarbeitern." Auch hätten die Vorstände die massenhaften Datenscreenings nicht abgesegnet.
Der "Spiegel" und der Berliner "Tagesspiegel am Sonntag" berichteten, dass ein Referent des verkehrspolitischen Sprechers der Sozialdemokraten, Uwe Beckmeyer, von der DB jahrelang überwacht wurde.