DT: Kinderpornosperre erst in sechs Monaten
Software muss erst entwickelt und getestet werden
Die von der deutschen Bundesregierung initiierte Sperrung kinderpornografischer Websites wird offenbar erst gegen Ende des Jahres umgesetzt.
Die Deutsche Telekom (DT) machte im Nachrichtenmagazin "Focus" dafür technische Hürden verantwortlich. DT-Sprecher Ralf Sauerzapf sagte: "Wir müssen eine Software entwickeln, die es bis dato noch gar nicht gibt, und diese auf einigen hundert Servern testen und installieren."
Die Entwicklung und Umsetzung dieses vollautomatischen Verfahrens koste mehr Zeit als gedacht. "Die Sperre kann daher voraussichtlich erst in einem halben Jahr aktiviert werden", so Sauerzapf.
Mitte April hatten fünf der größten deutschen Internet-Anbieter, darunter auch die DT, freiwillig Verträge mit dem deutschen Bundeskriminalamt (BKA) unterzeichnet. Darin verpflichten sich die Firmen, vom BKA identifizierte Websites mit Kinderpornos zu sperren. Wer auf die entsprechenden Seiten kommt, soll dann ein Stoppschild sehen.
Kritiker wie der Chaos Computer Club führen an, das sei der Einstieg in eine staatliche Zensur. Die Sperrliste des BKA ist geheim, ihre Weitergabe verboten.
(dpa)