Weniger Geld für Breitbandausbau als geplant
Deutsche Telekom investiert nur 200 statt 300 Millionen Euro
Die Deutsche Telekom (DT) wird im laufenden Jahr weniger für den Ausbau von Breitbandanschlüssen in ländlichen Gebieten ausgeben als ursprünglich geplant. "Wir werden rund 200 Millionen Euro investieren", sagte DT-Chef Rene Obermann am Montag am Rande einer Kartellkonferenz. Bisher war ein Volumen von etwa 300 Millionen Euro für den Breitbandausbau geplant.
Gebührenstreit als Hintergrund
Hintergrund ist eine Entscheidung der Bundesnetzagentur, die Ende März den Antrag der Telekom auf höhere Gebühren für die Vermietung des letzten Leitungsstücks in die Haushalte (TAL) an die Wettbewerber abgeschmettert hatte. Das TAL-Entgelt sank um 30 Cent auf 10,20 Euro pro Anschluss im Monat, was die Telekom als "Investitionshemmnis" bezeichnet hatte.
Konkurrenten der DT hatten hingegen eine noch stärkere Senkung gefordert, um mehr Geld für eigene Investitionen zur Verfügung zu haben. Die Bundesregierung will die Breitbandversorgung flächendeckend ausbauen.
Kooperationsmodelle gesucht
Die DT baute ihr besonders schnelles VDSL-Netz bisher in den 50 größten deutschen Städten aus. Für den weiteren Ausbau sucht sie nach Kooperationsmodellen mit Wettbewerbern. Konkurrenten, die ihr vorhandenes VDSL-Netz nutzen wollen, hatte der Bonner Konzern einen monatlichen Preis von rund 30 Euro ins Spiel gebracht, der mit steigender Nutzung sinken soll.
United-Internet-Chef Ralph Dommermuth sagte, der Preis sei für den Wettbewerb nicht tragbar, zumal noch zusätzliche Gebühren für die Datenübertragung anfielen. Auf dieser Basis glaube er nicht an eine gütliche Einigung innerhalb der Branche. Die Bundesnetzagentur regulierte den VDSL-Preis bisher nichtt. Am Rande der Konferenz sagte Dommermuth, ihm schwebten 25 Euro vor.
(Reuters)