Ericsson baut Marktanteil aus
Verkauf von Handytochter Sony Ericsson nicht ausgeschlossen
Das schwache Geschäft seiner Handytochter hat dem Netzwerkausrüster Ericsson den Jahresauftakt getrübt. Der weltweit führende Anbieter von Mobilfunknetzen blieb nach Angaben vom Donnerstag in Stockholm aber in den schwarzen Zahlen.
Konzernchef Carl-Henric Svanberg bezeichnete die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Nachfrage nach mobilen Netzwerken als "bisher begrenzt". Auf Märkten wie den USA, China und Indien beschleunige sich der Ausbau neuer Netzwerke und Technologien derzeit. Weltweit hat Ericsson seinen Marktanteil nach eigenen Angaben auf 45 Prozent ausgebaut.
Probleme mit Sony Ericsson
Stark betroffen vom generellen Abwärtstrend sind die Konzerntöchter Sony Ericsson und ST-Ericsson. Ersteres Gemeinschaftsunternehmen produziert Handys, letzteres Chips für mobile Anwendungen.
Bei Sony Ericsson, das die Schweden zusammen mit dem japanischen Elektronikkonzern Sony betreiben, sind die Handyverkäufe massiv eingebrochen. Zuletzt schrieb das Unternehmen tiefrote Zahlen und leitete bereits die zweite Runde von Stellenstreichungen ein.
Umsatz gestiegen
Die Probleme schlugen auf den Mutterkonzern durch: Zwar stieg der Umsatz im Rahmen der Erwartungen um zwölf Prozent auf 49,6 Milliarden Kronen. Der Gewinn fiel jedoch um 30 Prozent auf 1,87 Milliarden Kronen (rund 187 Mio. Euro). Das drückte auf die Stimmung an der Stockholmer Börse: Der Kurs sank um 6,5 Prozent auf 72 Kronen.
Spekulationen über Verkauf von Sony Ericsson
Svanberg wollte am Donnerstag auf Fragen von Journalisten einen Verkauf der 50-prozentigen Beteiligung an Sony Ericsson nicht ausdrücklich ausschließen. Jüngst hatte er noch Spekulationen zurückgewiesen, Ericsson wolle sich von seiner Handytochter trennen.
Falls nötig, werde er Geld zuschießen, machte Svanberg vor einer Woche am Rande der Hauptversammlung klar. Die konkrete Entscheidung werde je nach der weiteren Entwicklung fallen.
(dpa)