Internet-Einkauf geht in Österreich zurück
Österreich hat beim Einkauf via Internet im Vorjahr den prozentuell stärksten Rückgang in der EU verzeichnet und ist auch unter den Schnitt gefallen.
Nach einer Eurobarometer-Studie wies Österreich mit minus drei Prozent gegenüber 2007 die größte Abnahme auf, Schweden mit plus 16 Prozent den deutlichsten Zuwachs.
Bei diesen Zahlen handelt es sich nicht um Umsätze, sondern um Prozentanteile der Befragten. Insgesamt hat jeder dritte Österreicher (32 Prozent, EU-Schnitt: 33) im Jahr 2008 via Netz eingekauft. In Großbritannien und in den Niederlanden hingegen waren zwei von drei Bewohnern Kunde eines Internet-Shops.
Online-Konsumentenführer
Der Durchschnitt der 25 EU-Staaten lag bei plus sechs Prozent. Die EU-Kommission kündigte wegen des insgesamt gestiegenen Online-Shoppings einen neuen "Online-Führer für EU-Konsumenten" an.
Insgesamt würden 65 Prozent der Internet-User nicht über ihre Rechte Bescheid wissen, was den grenzüberschreitenden Einkauf betrifft. 30 Prozent haben starke Zweifel über die Sicherheit des Internets, und 42 Prozent wollen lieber keine finanziellen Überweisungen online abwickeln.
Im März haben heimische IT- und Telekomunternehmen die fehlenden Strukturen kritisiert, um die Ankündigungen der Politik auch umzusetzen.
Österreich: IT- und Telekombranche kritisiert Politik
Das Spam-Barometer
Obwohl ein Drittel der Konsumenten Waren aus anderen Ländern kaufen wollten, weil sie billiger oder besser sind, machen es tatsächlich nur sieben Prozent. Der neue "Online-Führer für EU-Konsumenten" wird am Dienstag von EU-Medienkommissarin Viviane Reding und EU-Verbraucherschutzkommissarin Meglena Kuneva präsentiert.
Befragt nach den Unsicherheiten im Internet und der Belästigung durch unerwünschte Massenmails lagen die Portugiesen mit 83 Prozent an erster Stelle, in Österreich sind es 67 Prozent, das ist knapp über dem EU-Schnitt [65 Prozent], während sich in der Slowakei nur 31 Prozent durch Spam belästigt fühlen.
Bei der Versorgung mit Breitbandinternet beträgt der EU-Schnitt 48,56 Prozent. Spitzenreiter ist hier Dänemark mit 74,07 Prozent, am unteren Ende befindet sich Rumänien mit 13,30 Prozent. Österreich liegt mit 54,50 Prozent über dem Schnitt.
(futurezone / APA)