The Pirate Bay droht auch in Italien Prozess
Die italiensiche Staatsanwaltschaft will die Betreiber der Torrent-Tracker-Site The Pirate Bay auch in Italien wegen Beihilfe zu Urheberrechtsverletzungen vor Gericht bringen.
Den Betreiber, die Mitte April in Schweden nicht rechtskräftig zu je einem Jahr Haft und Schadenersatz in der Höhe von 2,7 Millionen Euro verurteilt wurden, droht auch in Italien ein Prozess. Nach Angaben des Online-Dienstes IDG News ermittelt die italienische Staatsanwaltschaft wegen Beihilfe zu Urheberrechtsverletzungen. Der Verband der italienischen Musikindustrie rechnet sich nach dem Urteil in Schweden gute Chancen aus, dass die Pirate-Bay-Betreiber auch in Italien angeklagt werden könnten.
Sperre aufgehoben
Im vergangenen August hatte ein Gericht in Bergamo die Sperre der Torrent-Tracker-Site in Italien angeordnet, die jedoch im September nach einer erfolgreichen Berufung der Pirate-Bay-Betreiber wieder aufgehoben wurde. Im September 2009 soll ein italienisches Kassationsgericht über die Gültigkeit dieser Entscheidung erneut befinden. Dann könnte laut IDG News auch die Anklage gegen die Pirate-Bay-Betreiber eingebracht werden.
"Musikindustrie zu optimistisch"
Die italienischen Anwälte von Pirate-Bay-Betreiber Peter Sunde sagten zu Torrentfreak, dass die italienische Musikindustrie in der Sache zu optimistisch sei. Die Entscheidung in Schweden sei noch nicht rechtskräftig. In Italien sei auch von anderen lokalen Besonderheiten auszugehen. Darüber hinaus müssten die Vorwürfe vom italienischen Staatsanwalt erst bewiesen werden.
Die Blockade der Torrent-Tracker-Site sei von einem italienischen Gericht jedenfalls als gesetzwidrig erkannt worden, so der Anwalt. Das sei auch der einzige rechtsgültige Gerichtsentscheid, der in Italien bisher in Zusammenhang mit The Pirate Bay ergangen sei.
Die Pirate-Bay-Betreiber hatten gegen das Urteil in Schweden Berufung eingelegt. Daneben werfen sie Richter Tomas Norström Befangenheit vor. Vor kurzem wurde bekannt, dass Norström Mitglied in diversen Copyright-Lobbyorganisationen ist, denen auch einige der Medienindustrievertreter aus der Anklage angehören.