Qimonda: Warten auf Angebote
Insolvenzverwalter setzt China und Russland Frist bis Ende Mai
Der insolvente deutsche Chiphersteller Qimonda steht vor den Tagen der Wahrheit. Insolvenzverwalter Michael Jaffe hat die chinesischen Interessenten um den IT-Konzern Inspur und die Regionalregierung von Shandong aufgefordert, sich bis Ende Mai auf ein Angebot festzulegen oder abzuwinken, hieß es am Donnerstag aus Gläubigerkreisen. Auch alle anderen Interessenten müssten sich bis dahin erklären.
Die von Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich angestoßene Rettung durch russische Investoren zeichne sich bisher nicht ab, berichtete ein Teilnehmer aus der Qimonda-Betriebsversammlung, auf der Jaffe am Mittwoch die Dresdner Belegschaft informierte. Russlands Ministerpräsident Wladimir Putin hatte nach Tillichs Angaben Interesse an der Infineon-Tochter angemeldet. Putin wolle "sehr zügig und konkret prüfen lassen", welche Möglichkeiten sich für russische Investoren bei Qimonda böten, hatte die sächsische Staatskanzlei Ende April mitgeteilt.
Bisher habe es allerdings noch keine Nachricht aus Moskau gegeben, wurde Jaffe zitiert. Die Investorensuche sei noch nicht abgeschlossen, es habe sich aber bis auf die Signale aus China und Russland bisher nichts Weiteres ergeben. "Wir haben jetzt halt den Planeten auch durch", dämpfte der Insolvenzverwalter nach Teilnehmerangaben die Hoffnungen der Qimonda-Beschäftigten. Ein Sprecher Jaffes erklärte lediglich, der Insolvenzverwalter habe die Mitarbeiter auf den aktuellen Stand der Investorensuche gebracht.
(Reuters)