Microsoft kämpft gegen EU-Auflagen

WETTBEWERB
09.05.2009

Der US-Software-Konzern Microsoft fürchtet eine zunehmende Dominanz des Internet-Unternehmens Google, falls die EU-Kommission für das Betriebssystem Windows Auflagen beschließen sollte.

Wie die "Financial Times" am Samstag berichtete, will Microsoft mit vertraulich zugeschickten Unterlagen in letzter Minute Auflagen seitens der europäischen Wettbewerbshüter verhindern. Ein Kommissionssprecher erklärte zu dem Bericht, alle Argumente von Microsoft würden geprüft. Bei Microsoft war zunächst niemand für eine Stellungnahme erreichbar.

Die Kommission wirft dem Software-Konzern vor, durch die Verbindung seines Web-Browsers Internet Explorer mit dem Betriebssystem Windows die Konkurrenten auszustechen. Damit würden ein Wettbewerb der eigenen Programme mit denen anderer Firmen verhindert, Innovationen aufgehalten und die Wahl der Verbraucher eingeschränkt, so die Kommission.

"Wettbewerb eingeschränkt"

Microsoft argumentiere nun, dass mögliche Auflagen der EU nicht legal seien und den Wettbewerb bei Internet-Suchmaschinen einschränkten, berichtete die "Financial Times". So gebe es Vereinbarungen zwischen Google und den Web-Browser-Herstellern Opera und Mozilla, Produzent des Browsers Firefox. Die Browser würden Suchanfragen automatisch zu Google weiterleiten, ebenso wie Googles eigener Browser Chrome.

Zudem könne Google direkt mit den PC-Herstellern zusammenarbeiten, um Suchanfragen zu seinen Gunsten zu entscheiden, wenn die Hersteller zwischen verschiedenen Browsern zu entscheiden hätten. Auch Markenrechte seien gefährdet, wenn Microsoft Windows mit anderen Browsern anbieten müsse, argumentierte der Software-Konzern dem Zeitungsbericht zufolge.

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(Reuters)