Studie: Internet in Österreich "unverzichtbar"

ZAHLEN
11.05.2009

Laut aktuellen Zahlen des Marktforschungsinstituts GfK ist das Internet aus dem Alltag der meisten Österreicher heute nicht mehr wegzudenken. Bereits 71 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren nutzen das Netz regelmäßig.

Fünf Millionen Menschen nutzen in Österreich regelmäßig das Internet, das sind 71 Prozent der heimischen Bevölkerung ab 14 Jahren. Vor einem Jahr waren es noch 67 Prozent. Die Zuwächse in den letzten Jahren kamen vor allem aus der privaten Nutzung, geht aus dem Online-Monitor für das erste Quartal 2009 des Marktforschungsinstituts GfK Austria hervor. Online sind auch immer mehr Frauen und Senioren.

Zugang zum Internet hatte vor zehn Jahren gerade einmal gut ein Drittel der österreichischen Bevölkerung, heute sind es drei Viertel: 1999 gaben 34 Prozent an, Zugang zum Internet zu haben. Im ersten Quartal 2009 waren es 75 Prozent. Für den Nutzer sei das Internet fixer Bestandteil des Lebens geworden, so Maria Kostner, Online-Expertin bei GfK, in einer Pressemitteilung von Montag. Vor allem bei Online-Banking, Behördenwegen, der gezielten Informationssuche und der Pflege sozialer Kontakte sei das Internet unverzichtbar geworden.

Internet erobert die Haushalte

Einzug gehalten hat das Internet in den vergangenen zehn Jahren in die eigenen vier Wände: Nutzten vor einem Jahrzehnt erst 13 Prozent das Internet zu Hause, so sind es derzeit bereits 67 Prozent. Weitgehend stabil ist hingegen das Wachstum der Internet-Nutzung im Büro (13 Prozent im Jahr 1999, derzeit 29 Prozent) und Schule/Uni (neun Prozent 1999, derzeit zehn Prozent).

Im internationalen Vergleich kann Österreich durchaus bestehen. Spitzenreiter ist Island mit 90 Prozent Internet-Nutzern, gefolgt von Dänemark mit 83 Prozent und den Niederlanden mit 82 Prozent. Österreich liegt gemeinsam mit den USA mit 71 Prozent User im oberen Drittel. Niedrigere Raten gibt es beispielsweise in Deutschland (66 Prozent), Frankreich (60 Prozent), Italien (41 Prozent) und Großbritannien (69 Prozent).

Stabiles Wachstum

In der Bevölkerungsgruppe der 14- bis 65-Jährigen sei das Internet mit 80 Prozent Nutzern als Massenmedium zu bezeichnen, so die GfK-Meinungsforscher. Kein anderes Medium habe eine derart dynamische Entwicklung erfahren. Einem extremen Zuwachs Anfang des Jahrtausends folgte ein etwas geringerer, aber kontinuierlicher Anstieg.

Bei den 14- bis 19-Jährigen nutzen 97 Prozent das Internet, bei den 20- bis 29-Jährigen sind es ebenso wie bei den 30- bis 39-Jährigen 89 Prozent und bei den 40- bis 49-Jährigen 82 Prozent. Genau im Österreich-Schnitt liegen die 50- bis 59-Jährigen mit 71 Prozent. Bei den 60- bis 69-Jährigen nutzen 43 Prozent mittlerweile das Internet, im Jahr 2000 waren es vier Prozent. Und bei den über 70-Jährigen sind es 15 Prozent (nach einem Prozent). Immerhin 18 Prozent der über 60-Jährigen nutzt heutzutage das Internet täglich bzw. fast täglich.

Nutzung: Frauen holen auf

Männer nutzen das Internet zwar noch immer stärker, die Frauen haben aber deutlich aufgeholt. Mittlerweile beläuft sich der Anteil der Internet-Nutzerinnen auf 65 Prozent, verglichen mit 31 Prozent 2000. Bei den Männern sind es 77 Prozent, verglichen mit 50 Prozent im Jahr 2000.

Nach Bundesländern betrachtet gibt es die eifrigsten Nutzer in Vorarlberg (77 Prozent). Dahinter folgen Tirol (75 Prozent), Wien (73 Prozent), Niederösterreich (72 Prozent), Oberösterreich (71 Prozent), Salzburg (70 Prozent), das Burgenland (68 Prozent) und die Steiermark (68 Prozent). Schlusslicht ist Kärnten mit 65 Prozent.

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(APA)