Intel droht Rekordstrafe
EU-Strafverkündung erfolgt voraussichtlich Mittwoch
Dem weltgrößten US-Chiphersteller Intel droht die höchste Strafe, die jemals seitens der EU-Kommission wegen eines Wettbewerbsverstoßes ausgesprochen wurde, berichtete das "Wall Street Journal" ("WSJ") am Montag (Ortszeit). Die Entscheidung über die Strafhöhe werde voraussichtlich Mittwoch bekanntgegeben, so gut informierte Kreise.
Nach europäischem Recht kann EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes eine Strafe in der Höhe von maximal zehn Prozent des jährlichen Umsatzes verhängen. Im Jahr 2008 konnte der Chiphersteller einen Gesamtumsatz von 38 Milliarden US-Dollar (28,4 Mrd. Euro) verzeichnen.
Bisheriger Rekord
Die bisher höchste Geldstrafe von 899 Millionen Euro wurde von der EU-Kommission im Jahr 2008 gegen den weltgrößten Software-Hersteller Microsoft verhängt.
Die EU hatte Intel vorgeworfen, dass der Branchenführer versucht habe, seinen Erzrivalen AMD mit überhöhten Preisnachlässen aus dem Markt zu drängen. Beide US-Konzerne teilen sich den Weltmarkt für Prozessoren, die weltweit in rund einer Milliarde PCs stecken.Neben der Geldstrafe wolle die EU-Kommission den Konzern auch zu Änderungen bei der Vergabe von Rabatten zwingen.