Deutsche Bahn: Logistikchef muss gehen

DATENAFFÄRE
12.05.2009

DB-Chef Grube baut Konzernspitze um

Bei der Deutschen Bahn zeichnet sich einem Bericht zufolge wegen der Datenaffäre ein weiterer Wechsel im Vorstand ab. Der für das Logistik- und Gütergeschäft verantwortliche Norbert Bensel müsse gehen, meldete die "Süddeutsche Zeitung" ("SZ", Mittwoch-Ausgabe) vorab und berief sich dabei auf informierte Kreise des Aufsichtsrats. Unklar sei aber noch, ob er sofort oder erst im Laufe der kommenden Monate das Unternehmen verlassen müsse.

Weiteres Köpferollen steht bevor

Der Aufsichtsrat befasst sich am Mittwoch mit dem Abschlussbericht der Sonderermittler zur massenweisen Ausspähung von Mitarbeiterdaten des Unternehmens. Womöglich schon in dieser Sitzung wolle das Gremium auch den Vertrag des Konzern-Personalvorstands Norbert Hansen beenden, hieß es in dem Bericht. Über die Zukunft des ehemaligen Chefs der Gewerkschaft Transnet wird in Konzernkreisen seit längerem spekuliert. Ein Bahnsprecher lehnte der Zeitung zufolge eine Stellungnahme zu den Angaben ab und verwies auf eine Pressekonferenz des neuen Konzernchefs Rüdiger Grube am Mittwoch.

Konzernchef für Neuanfang

Die deutsche Bundesregierung habe Grube freie Hand zur Veränderung der Konzernspitze gegeben, zitierte das Blatt ein Mitglied des Aufsichtsrats. Der Konzernchef wolle einen umfassenden Neuanfang; das seit mit Chefkontrolleur Werner Müller abgesprochen.

Logistikchef Bensel war vor seiner jetzigen Position als Vorstandsmitglied für das Personal zuständig. In diese Zeit fallen mehrere der umstrittenen Spähaktionen. Im Zuge der Datenaffäre haben bereits Deutsche-Bahn-Chef Hartmut Mehdorn und Personalmanagerin Margret Suckale ihre Posten geräumt. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters aus Unternehmenskreisen wird der Aufsichtsrat am 25. Mai erneut zusammentreten, um Personalien auch formal zu beschließen.

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(Reuters)