SEN zeigt Interesse an Nortel-Sparte
Telefonanlagenhersteller will Präsenz in den USA stärken
Der Telefonanlagenhersteller Siemens Enterprise Communications (SEN) hat erstmals Interesse an Teilen des insolventen Konkurrenten Nortel eingeräumt. "Das Firmenkundengeschäft ist interessant, das schauen wir uns an", sagte SEN-Chef James O'Neill am Mittwoch. Sein Haus, das mehrheitlich dem US-Finanzinvestor Gores gehört, werde aber nicht jeden Preis zahlen. "Es wäre eine gute Gelegenheit für uns in den USA, vor allem, weil auch das Geschäft mit der US-Regierung zum Enterprise-Geschäft von Nortel gehört."
Sollte eine Übernahme des Segments nicht gelingen, erwäge SEN aber auch andere Optionen, um seine Präsenz in den Vereinigten Staaten zu stärken. Das Geschäftsvolumen der Nortel-Sparte wird auf mehr als zwei Milliarden Dollar geschätzt.
Künftig aggressiver auf Markt auftreten
SEN ist bisher vor allem in Deutschland, Europa und Asien stark und machte weltweit im vergangenen Geschäftsjahr bis Ende September einen Umsatz von rund 3,2 Milliarden Euro. Die Weltwirtschaftskrise werde den Umsatz im laufenden Geschäftsjahr allerdings um zwölf bis 15 Prozent drücken. Die angestrebten schwarzen Zahlen würden 2008/09 noch nicht erreicht.
SEN werde künftig aggressiver auf dem Markt auftreten und versuchen, seinen Konkurrenten Kunden abzujagen. "Wir haben zuletzt bereits einige große Aufträge unseren Wettbewerbern abnehmen können", sagte O'Neill. Mittel- bis langfristig habe SEN gutes Wachstumspotenzial. "Die Zukunft sieht gut aus."
(Reuters)