Sonys Spiele werden mobil
Im Vorfeld der am Mittwoch beginnenden Spielemesse E3 [Electronic Entertainment Expo] hat Sony seinen Einstieg in die mobile Welt der Gamer bekannt gegeben.
Der japanische Konzern will dazu im vierten Quartal 2004 seine neue tragbare Konsole "PSP" [PlayStation Portable] auf den japanischen, amerikanischen und europäischen Markt bringen.
Die genauen Abmessungen des neuen Sony-Gerätes wurden noch nicht bekannt gegeben, bekannt ist, dass das TFT-LCD mit Hintergrundbeleuchtung im 16:9-Format in der Diagonale ca. elf Zentimeter messen wird. Die Auflösung soll dabei 480 x 272 Pixel betragen.
Mit MPEG4-Technologie soll "PSP" Bilder auf DVD-Niveau bei hoher Datenübertragungsrate bieten.
Als Softwaremedium hat Sony für den PSP eine UMD [Universal Media Disc] entwickelt. Die sechs cm große Scheibe ist durch eine Cartridge geschützt und speichert eine Datenmenge von 1,8 GB.
PlayStationSony will auch mobil führen
Für Netzwerk-Anwendungen und drahtlosen Datenaustausch bietet die Videospielkonsole USB-2.0- und MemoryStick-Steckplatz, die Lautsprecher sind integriert und können auch per Kopfhörer zugänglich gemacht werden.
Laut Ken Kutaragi, Geschäftsführer von Sony Computer Entertainment, will Sony damit auch bei den portablen Videospielgeräten zur "treibenden Kraft" werden. Die PSP soll neben der Eigenschaft als Spielplattform zudem auch weitere Möglichkeiten wie "Network-Entertainment" ermöglichen.
Am Dienstag hatte Microsoft erste Ankündigungen für seine Spielkonsole Xbox gemacht. Demnach kommen neue Funktionen, darunter ein sprachbasierter Chat-Room und eine Funktion, mit der andere Spieler in Online-Contests eingeladen werden können. Das Service soll auch für Handys und andere digitale Geräte verfügbar sein.
Neben den Softwaretiteln "Halo 2" und "Project Gotham Racing 2" wurden auch die ersten Titel aus dem Hause Rare - "Conker: Live and Uncut", "Kameo - Elements Of Power" und "Grabbed by the Ghoulies" ¿ vorgeführt.
Neuer Stoff für die GamerweltMicrosoft will weiter mit EA verhandeln
Dazu kündigte Microsoft "XSN Sports", eine Serie für Sporttitel aus eigenem Hause, an, die allesamt Xbox-Live-tauglich sein sollen. Bis Weihnachten 2003 sollen mehr als 50 Titel mit Xbox-Live-Unterstützung auf den Markt kommen.
Angesichts der Ankündigung von Electronic Arts [EA], Xbox Live nicht unterstützen zu wollen, zeigte man sich bei Microsoft betrübt. EA sei ein wichtiger Spieleentwickler für Xbox, man wolle daher weiter im Gespräch bleiben.
Eine weitere Preissenkung ist laut Microsofts "Chief Xbox Officer" Robbie Bach nicht in Sicht. Man sei mit dem momentanen Verkauf sehr zufrieden.
Unterdessen wurde bekannt, dass die Xbox Microsoft immer höhere Verluste einbringt. Laut Unternehmensangaben wurden 174 Mio. USD Umsatz durch geringere Abverkäufe sowie 88 Mio. USD Umsatz als Folge der Preisreduzierungen eingebüßt.
Verlust erhöht
Der Umsatz der "Home and Retail Division" [H&RD] ging in den
ersten drei Monaten des Jahres von 778 Mio. USD im Vorjahr auf 453
Mio. USD zurück. Gleichzeitig stieg der operative Verlust von 97 auf
nunmehr 190 Mio. USD. Kumuliert für den Neunmonatszeitraum hat die
H&RD den Umsatz zwar von 2,01 auf 2,27 Mrd. USD gesteigert, der
operative Verlust stieg jedoch auch hier von 344 Mio. auf 715 Mio.
USD deutlich an.
Nintendo sieht sich in Führung
Auch der dritte Konsolenhersteller im Bunde, Nintendo, hat sich im Vorfeld der Messe zu Wort gemeldet.
Neben der Ankündigung neuer Softwaretitel hat der Konsolenhersteller seine Strategie für den "Ausbau seiner Branchenführung" vorgestellt. Grundlage dafür seien die guten Verkaufszahlen des GameBoy Advance SP sowie dreier Spiele für den GameCube und GameBoy Advance.
Durch neue Kooperationen mit unabhängigen Gameentwicklern wolle man das Softwareangebot erhöhen, der bisher auf der PlayStation beheimatete "Snake" soll demnach offenbar auf den GameCube umziehen. Weitere Spiele von EA, Konami, Lucasarts, Capcom, Namco, Sega und SquareEnix sollen das Angebot auf 320 Titel bis Jahresende ausweiten.
Neue Features durch "Verlinkung"
Nintendo will auch ein systemübergreifendes Spieleerlebnis
anbieten, jedoch nur zwischen den eigenen Systemen. Mit Linkkabel
sollen so neue Features beim Einsatz von GameCube und GameBoy bei
Spielen zum Vorschein kommen.