Daimler steigt bei Tesla ein

ELEKTRO
19.05.2009

Der deutsche Autobauer Daimler will künftig mit dem US-Konzern Tesla Motors Elektroautos bauen. Daimler beteilige sich daher an Tesla mit zehn Prozent, gaben die beiden Unternehmen am Dienstag bekannt.

Der Preis belaufe sich auf einen zweistelligen Millionenbetrag, so Daimlers Forschungschef Thomas Weber am Dienstag in Stuttgart.

Daimler und Tesla wollen bei der Entwicklung von Batteriesystemen, Elektroantrieben und der Entwicklung einzelner Fahrzeuge kooperieren. Die Partnerschaft sei ein "wichtiger Schritt, um die weltweite Kommerzialisierung von Elektroantrieben zu beschleunigen", erklärte Weber.

Elektromercedes 2010

Ende 2009 werde im Smart-Werk im französischen Hambach die Produktion von rund 1.000 Fahrzeugen der zweiten Generation des zweisitzigen Smart mit Elektroantrieb starten, kündigte Weber an. 2010 solle dann das erste Mercedes-Benz-Modell mit Batterieantrieb vorgestellt werden. Ab 2012 sollen alle Pkws von Daimler mit Lithium-Ionen-Batterien aus eigener Produktion ausgerüstet werden.

Tesla ist der bisher einzige Autobauer, der ein auf Langstrecken ausgelegtes Elektroauto in Europa und Nordamerika vertreibt. Daimler selbst hatte bisher 100 Elektro-Smarts im Testbetrieb. Die Partnerschaft mit Tesla ergänze die "vielschichtige Strategie der Daimler AG zur Elektrifizierung des Automobils", so Weber.

Mercedes muss Treibstoff sparen

Weber zufolge reagiert Daimler damit auch auf die jüngsten Pläne von US-Präsident Barack Obama zur Senkung des Treibstoffverbrauchs von Neufahrzeugen. Die Partnerschaft mit Tesla sei ein Schritt, um verbrauchsärmere und emissionsfreie Autos herzustellen, sagte der Daimler-Forschungschef. "Wir können und müssen neue Lösungen finden."

Tesla baut und verkauft den voll elektrischen Zweisitzer Tesla Roadster, der ab 99.000 Euro kostet und eine Reichweite von rund 400 Kilometern hat. Jährlich werden bei Tesla derzeit rund 1.000 Autos gebaut. Das Unternehmen hat 450 Beschäftigte. 2011 will Tesla den Fünftürer Modell S mit bis zu sieben Plätzen auf den Markt bringen.

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(AFP/Reuters)