Krise drückt Handyabsätze
Mobiltelefon-Verkäufe sanken weltweit um 8,6 Prozent
Die Wirtschaftskrise sorgt für schlechtere Handyverkäufe. Im ersten Quartal fiel der weltweite Absatz von Mobiltelefonen im Jahresvergleich um 8,6 Prozent auf 269,1 Millionen Geräte, wie das Marktforschungsinstitut Gartner am Mittwoch im britischen Egham mitteilte.
"Es war das erste Mal, dass der Markt im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr geschrumpft ist", sagte Gartner-Analystin Carolina Milanesi. Händler versuchten, Lagerbestände abzubauen, statt bei den Herstellern neue Geräte zu kaufen. Es gebe allerdings Anzeichen für eine Erholung zum Beispiel in Nordamerika und China.
Nokias Vorherrschaft schrumpft
Marktführer Nokia büßte laut Gartner Marktanteile ein: Von den Finnen kamen zuletzt noch 36,2 Prozent der verkauften Handys nach 39,1 Prozent vor einem Jahr. Auf dem zweiten Rang konnte Samsung demnach den Marktanteil auf 19,1 Prozent ausbauen nach 14,4 Prozent vor einem Jahr. Die Nummer drei, LG Electronics, hängte mit einem Marktanteil von 9,9 Prozent die Verfolger Motorola und Sony Ericsson ab. Für den gesamten Handymarkt gehen die Marktforscher im laufenden Jahr weiterhin von einem Absatzrückgang von vier Prozent aus.
Smartphone-Anteil gestiegen
Der Anteil der Smartphones, wie die Kombination aus Handy und Minicomputer genannt wird, auf dem gesamten Markt stieg auf 13,5 Prozent von elf Prozent vor einem Jahr. Insgesamt wurden weltweit 36,4 Millionen Smartphones verkauft - 12,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Nokia ist auch in diesem Bereich weiterhin Marktführer, allerdings schrumpfte auch hier der Marktanteil der Finnen - auf 41,2 Prozent von 45,1 Prozent vor einem Jahr. Auf dem zweiten Platz verbesserte sich der BlackBerry-Hersteller Research In Motion (RIM) auf 19,9 Prozent von 13,3 Prozent ein Jahr zuvor. Apple verdoppelte den Anteil des iPhone am Smartphone-Markt auf 10,8 Prozent.
Software-Angebot als Erfolgsfaktor
Nach Meinung der Gartner-Analysten zeigt die positive Entwicklung von RIM und Apple, dass Dienstleistungen und das Software-Angebot ausschlaggebend für den Erfolg von Smartphones sind. Die Nachfrage sei zwar auch von den Handys mit Touchscreen getrieben, sagte Gartner-Analystin Roberta Cozza. Das gelte sowohl für teure Geräte als auch für Handys im mittleren Preisniveau. Gerade bei den teureren Geräten mache die Einbindung von Anwendungen für Musik-Downloads, E-Mail und Internet aber den Unterschied aus.
(dpa)