Computerspielemesse hofft auf Aufschwung
Neue Spieletitel, kaum neue Hardware
Amerikas größte Computerspielemesse E3 will dem radikalen Abwärtssog der vergangenen Jahre entkommen. In der kommenden Woche will die Messe endlich wieder kraftvoll durchstarten und eine zumindest vergleichsweise glanzvolle Größe erreichen - mit rund 40.000 Besuchern. Weltpremieren wie der neue iPod-Herausforderer Zune HD von Microsoft sollen dazu beitragen, der E3 ein gelungenes Comeback zu bescheren.
2006 waren noch 60.000 Spielefans zur E3 gekommen. Doch nach einer radikalen Umstellung des Messekonzepts, das nur noch Fachpublikum vorsah, hatte die einstige Leitmesse zuletzt nur noch 5.000 Besucher gezählt, ein Jahr zuvor waren sogar nur etwa 3.000 Experten gekommen.
"Inhalte bestimmen unser Geschäft"
Die großen Konsolenhersteller werden von 2. bis 4. Juni den Fokus vor allem auf neue Spieletitel legen. "Die Inhalte bestimmen unser Geschäft", sagte Uwe Bassendowski, Deutschland-Chef von Sony Computer Entertainment. Dank neuer Spielekonzepte und Gesellschaftsspiele wie "Singstar" und "Buzz" sei die Zielgruppe für die PlayStation in den vergangenen Jahren bereits erheblich jünger - und weiblicher - geworden.
Neue Wii-Titel von Electronic Arts
Der japanische Spielespezialist Nintendo, mit seiner erfolgreichen Wii der Star unter den Konsolenherstellern, will künftig deutlich mehr externe Entwickler gewinnen. In Los Angeles dürfte der weltgrößte Spiele-Publisher Electronic Arts daher unter anderem neue Sporttitel wie "Grand Slam Tennis" und "Tiger Woods PGA" speziell für Nintendos Wii zeigen.
Trend zu bewegungssensitiven Steuergeräten
Neue Konsolen können die Besucher der Spielemesse in diesem Jahr kaum erwarten. "Wir sind mittendrin in der aktuellen Hardware-Generation", sagte Spielespezialist Stephan Freundorfer. "Es gibt aber Erwartungen, dass Sony und Microsoft auf den großen Erfolg von Nintendos Wii mit eigenen Entwicklungen reagieren werden."
Auch Sony könnte nach einem ersten Flop mit einem bewegungssensitiven Steuergerät eine Neuauflage mit nach Los Angeles bringen, schätzt Freundorfer. "Ich denke, dass alle Konsolenhersteller in die Richtung gehen werden."
Nintendo war nach dem Start der neuen Gerätegeneration mit seiner damals deutlich günstigeren, aber auch technisch abgespeckten Wii überraschend und mühelos an beiden großen Konkurrenten vorbeigezogen. Im vergangen Jahr verkaufte der japanische Spielespezialist auf dem US-Markt fast so viele Geräte wie Sony und Microsoft zusammen.
(dpa)