China sperrt Zugang zu Suchmaschine Bing
Reporter ohne Grenzen kritisiert Internet-Zensur
Kurz vor dem 20. Jahrestag der blutigen Niederschlagung der Studentenproteste auf dem Tiananmen-Platz hat China den Zugang zu der neuen Microsoft-Suchmaschine Bing gesperrt. Neben Bing.com seien die Adressen Live.com und Hotmail.com von den chinesischen Behörden blockiert worden, teilte der Leiter der Öffentlichkeitsarbeit des US-Software-Giganten, Kevin Kutz, am Dienstag mit.
Microsoft versuche, von der chinesischen Regierung eine Stellungnahme einzuholen, "um die Entscheidung zu verstehen" und einen Ausweg zu finden. Microsoft machte keine Angaben zum Zeitpunkt der Sperrung. Laut der Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) erfolgte sie am Dienstag.
RSF: Peking verschweigt Ereignisse
RSF kritisierte das Vorgehen Chinas scharf. Die Organisation sei "empört von der Sperrung Dutzender Websites wie Twitter, YouTube, Bing, Flickr, Opera, Live, Wordpress und Blogger in China", erklärte RSF. Peking versuche mit allen Mitteln, die Ereignisse auf dem Tiananmen vor 20 Jahren totzuschweigen - mehr dazu in news.ORF.at.
Statt eine Debatte über die Vorfälle zuzulassen, habe sich Peking für Zensur entschieden. Ein Sprecher des US-Außenministerium kündigte eine Stellungnahme Washingtons zu den Vorgängen für Mittwoch an, betonte aber zugleich, dass die USA "Meinungsfreiheit unterstützen". Die Menschenrechtsfrage sei "ein sehr wichtiges Element unserer Beziehungen zu China", sagte der Sprecher.
(AFP)