IST Austria stellt Forschungsteam vor
Starker Informatik-Schwerpunkt
Drei neue Professoren für das Institute of Science and Technology (IST) Austria in Maria Gugging bei Klosterneuburg in Niederösterreich hat der designierte Präsident Thomas Henzinger am Dienstagabend bei der Eröffnung des Instituts präsentiert.
Dabei handelt es sich um den aus Indien stammenden Computerwissenschaftler Krishnendu Chatterjee, den aus Österreich stammenden Computerwissenschaftler Herbert Edelsbrunner und den deutschen Experimentalbiologen Carl-Philipp Heisenberg.
Mit dem bereits vor einigen Monaten bestellten britischen Evolutionsbiologen Nick Barton und Henzinger selbst, der neben seiner Funktion als Präsident auch als Professor für Computerwissenschaften tätig sein wird, gibt es damit die fünf ersten Professoren des Instituts. Chatterjee wird seine Arbeit sofort aufnehmen, Edelsbrunner am 1. August. Heisenberg beginnt am 1. Februar, kommt aber erst an den IST-Campus, sobald das neue Laborgebäude im Sommer 2010 fertiggestellt ist. Im folgenden Kurzporträts der neuen Professoren:
Spieltheorie und Computergeometrie
Chatterjee (Jahrgang 1978) studierte am Institute of Technology (IIT) in Kharagpur, laut Angaben des IST eine der besten Technischen Universitäten Indiens. Er wechselte dann an die University of California in Berkeley (USA), wo er 2004 seinen Master absolvierte und 2007 promoviert wurde.
Seit 2008 ist er als Post-Doc an der University of California in Santa Cruz tätig. Chatterjees Forschungsschwerpunkt sind die Überprüfung und Kontrolle von reaktiven Systemen (Soft- oder Hardware). Zuletzt beschäftigte er sich zudem mit der Spieltheorie. Er gewann die President of India Gold Medal als bester Student des Jahres am IIT sowie den Ackerman Award für die beste Arbeit weltweit in computerwissenschaftlicher Logik.
Edelsbrunner, geboren 1958 in Graz, studierte Technische Mathematik an der Technischen Universität Graz, wo er 1982 promoviert wurde. Ab 1985 war er an der University of Illinois in Urbana-Champaign (USA) tätig. Seit 1999 ist er Professor für Computerwissenschaften an der Duke University in Durham (North Carolina). Als Gastprofessor war er u. a. an der Hong Kong University of Science and Technology, am Lawrence Livermoore National Lab und an der Ecole Normale Superieure in Paris.
Edelsbrunner gilt laut IST als einer der führenden Wissenschaftler im Bereich Computergeometrie und als "Gründungsvater" und renommierter Forscher der Computertopologie. Der mehrfach ausgezeichnete Grazer, Mitglied der American Academy of Arts and Sciences, gilt als einer der am häufigsten zitierten Computerwissenschaftler weltweit.
Entwicklungsbiologie
Der aus Deutschland stammende Heisenberg, Enkel des berühmten Physikers und Nobelpreisträgers Werner Heisenberg und Jahrgang 1968, studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und absolvierte sein Doktorat am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen in der Gruppe der Nobelpreisträgerin Christiane Nüsslein-Volhard. Nach Forschungsaufenthalten am King's College London/University College London kehrte er 2000 als Forschungsgruppenleiter nach Deutschland an das Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden zurück.
Sein Forschungsinteresse gilt den molekularen und zellulären Mechanismen, die der Entwicklung (Morphogenese) von Wirbeltieren zugrunde liegen. Er beobachtete dabei die Entwicklung von Zebrafischen. Laut IST gilt Heisenberg als einer der international sich hervorhebenden Jungforscher an der Schnittstelle von Zell- und Entwicklungsbiologie.
(APA)