IPhone-Hersteller Apple unter Druck
Am Montag startet die Entwicklerkonferenz WWDC in San Francisco. Vom iPhone-Hersteller Apple wird praktisch erwartet, dass er die Latte für den Wettbewerb auf dem Mobilfunkmarkt wieder ein bisschen höher legt.
Mit dem iPhone hat Apple in den vergangenen zweieinhalb Jahren den Mobilfunkmarkt völlig aufgewühlt. Mit seiner einfach zu bedienenden Oberfläche, der Anbindung ans Internet und einer Vielzahl von nützlichen oder unterhaltsamen Zusatzprogrammen überzeugte das iPhone die meisten Tester und Kunden. Doch mittlerweile spürt Apple eine ganze Meute von Konkurrenten im Nacken. Vor diesem Hintergrund erwarten die Fans der kalifornischen Kultmarke, dass Apple am kommenden Montag auf der Entwicklerkonferenz WWDC mit einem neuen iPhone die Latte für den Wettbewerb wieder ein deutliches Stück nach oben legt.
Kommt ein Billig-iPhone?
Wie üblich gibt es zahlreiche Spekulationen darüber, was Apple am Montag präsentieren wird. Die "Financial Times" berichtete am Freitag, dass der iPhone-Hersteller ein günstigeres Einsteiger-iPhone vorstellen werde. Dieses solle preislich bei 99 bis 149 US-Dollar angesiedelt sein. Das Neumodell werde im Juli in Produktion gehen, so die Zeitung.
Bisher hat Apple weltweit 21 Millionen Exemplare des iPhone verkauft. Das US-Marktforschungsunternehmen PiperJaffray traut in einer aktuellen Studie dem Unternehmen zu, den Absatz bis Ende 2009 auf 45 Millionen Stück zu steigern. Doch das iPhone bekommt immer mehr Konkurrenz von Mitbewerbern.
Mitbewerber rüsten auf
HTC brachte in den vergangenen Monaten zwei Google-Mobiltelefone mit dem modernen Android-Betriebssystem für T-Mobile (G1) und Vodafone (HTC Magic) auf den Markt. In diesen Tagen folgt Samsung mit dem Android-Handy Galaxy bei O2. In den Verkaufsstatistiken konnte sich aber vor allem der kanadische Hersteller RIM mit seinen BlackBerry-Handys gegen Apple behaupten. Der bei Smartphones schwächelnde Mobilfunkgigant Nokia versucht ein Comeback mit neuen Geräten wie dem N97.
Palm Pre als größter Konkurrent
Vor allem Palm will Apple die Spitzenposition auf dem Smartphone-Markt mit dem hoch gelobten Pre streitig machen. Das Pre ist seit Samstag in den USA erhältlich. Viele Beobachter sehen darin den wahren iPhone-Herausforderer, obwohl sich das neue Gerät zunächst ohne eine Vielzahl von Zusatzprogrammen auf dem Markt behaupten muss. Andere winken aber schon fast ab: Der Pre werde im Licht eines neuen iPhone, "das nächste Woche mit vielen neuen Features vorgestellt wird", neu zu bewerten sein, meinte Walt Mossberg, Kolumnist des "Wall Street Journal" ("WSJ", Freitag-Ausgabe) in einem Testbericht.
Apple-Chef Steve Jobs wird sich bei der Konferenz voraussichtlich nicht zu Wort melden. Jobs pausiert wegen einer schweren Erkrankung noch bis Ende Juni. Laut "WSJ" wird der Apple-Chef allerdings wie geplant wieder an die Arbeit gehen.
Offiziell auf dem Programm stehen bei der WWDC lediglich in die Tiefe gehende Einblicke zu iPhone OS 3.0 und Snow Leopard. Zur nächsten Version des Betriebssystems Mac OS X soll Entwicklern auch eine letzte Developer-Vorschauversion ausgehändigt werdern.
(dpa/futurezone)