Google schlägt ehrgeizigen Breitbandplan vor
US-Präsident Barack Obama will das US-Breitbandnetz verbessern, um die Wirtschaft anzukurbeln. Google hat einen Vierpunkteplan vorgeschlagen, mit dem die Regulierungsbehörde FCC auch noch den letzten US-Haushalt vernetzen soll.
Die Konjunkturpläne Obamas sehen unter anderem vor, dass die Regulationsbehörde Federal Communications Commission (FCC) bis Februar 2010 einen Plan für den Ausbau der US-Breitbandinfrastruktur vorlegen soll.
Suchmaschinen- und Medienkonzern Google veröffentlichte am Montag (Ortszeit) seine Vorschläge dazu, wie das neue US-Kommunikationsnetz aussehen könnte. Demnach soll bis 2012 jeder US-Haushalt mit einer Upload- und Download-Bandbreite von mindestens fünf MBit/s ans Netz angebunden sein. "Wenn wir das schaffen und aus den heute schlecht oder gar nicht vernetzten Konsumenten Breitbandnutzer gemacht haben, werden wir ein echtes Always-on-Land sein", so Google-Lobbyist Richard Whitt. Und dieses Land soll natürlich eifrig Google-Dienste nutzen.
Der Vierpunkteplan
Um die USA vollständig ans Netz zu bringen, schlägt Google vier konkrete Maßnahmen vor. Zunächst soll die Verlegung von Glasfaserkabeln Bestandteil jedes öffentlich geförderten Infrastrukturprojekts werden. Google: "90 Prozent der Kosten beim Glasfaserausbau entstehen beim Aufgraben und späteren Reparieren der Straßen." Wenn man bei jedem Straßenbauprojekt gleichzeitig Glasfasern oder zumindest die dafür notwendigen Leerrohre verlegen würde, könne man dadurch viel Geld sparen.
Um auch US-Bürgern aus niedrigen Einkommensschichten den Zugang zum Netz zu ermöglichen, sollte jedes öffentliche Gebäude mit Glasfaser ans Internet angebunden werden. Die dazu notwendigen Baumaßnahmen könnten auch als Ausgangspunkt für die weitere Vernetzung der Kommunen dienen. Auch der soziale Wohnbau solle mit Glasfasern vernetzt werden.
Vorstoß in den "White Space"
Weiters sollten Netzwerkbetreiber beim Ausbau dazu ermuntert werden, mehrere Glasfaserkabel zu verlegen, auch wenn diese nicht unmittelbar benötigt werden. Diese könnten dann an andere Anbieter vermietet oder verkauft werden, womit auch die Wettbewerbssituation verbessert werden würde.
Auch an das "drahtlose Breitband" denkt Google und erinnert an die Entscheidung der FCC, den Raum zwischen den Frequenzblöcken ("White Space") für unlizenzierte Kommunikationsgeräte zu öffnen. Speziell in ländlichen Räumen, wo keine großen Behinderungen zu erwarten seien, könne das die Breitbandsituation verbessern. Für die entsprechende Regulierung hatten sowohl Google als auch Microsoft massiv lobbyiert.
Insgesamt plädiert Google für eine Partnerschaft von staatlichen und privatwirtschaftlichen Initiativen zum Breitbandausbau. Es gebe keine Patentlösung für die anstehenden Probleme.