Last.fm-Gründer verabschieden sich
Die last.fm-Gründer ziehen sich zwei Jahre nach der Übernahme des Online-Musikdienstes durch den US-Medienkonzern CBS aus dem Unternehmen zurück.
Es sei an der Zeit, die Zügel zu übergeben, schrieben Felix Miller, Richard Jones und der aus Österreich stammende Martin Stiksel im Unternehmensblog. Die Nutzerzahlen von last.fm hätten sich in den vergangenen zwölf Monaten verdoppelt, so die Unternehmensgründer.
Durch die Integration des Musikdienstes in die vor kurzem neu geschaffene CBSi music group beim Mutterkonzern CBS würden sich neue Wachstumsmöglichkeiten ergeben, schrieben Miller, Jones und Stiksel und bedankten sich bei den Nutzern. Gründe für ihren Rückzug nannten sie keine.
Spekulationen über Gründe
In Nutzerpostings im last.fm-Blog wurde damit spekuliert, dass der Rücktritt der Unternehmensgründer mit der vom US-Technologie-Blog TechCrunch kolportierten Weitergabe von Nutzerdaten an den US-Musikindustrieverband RIAA zur Rückverfolgung unautorisierter Downloads des jüngsten U2-Albums stehen könnte. Sowohl last.fm als auch CBS hatten die Weitergabe von Nutzerdaten jedoch wiederholt dementiert.
Im Blog des britischen Beratungsunternehmens Music Ally wird hingegen vermutet, dass der Abschied der Gründer bereits bei der Übernahme durch CBS Ende Mai 2007 vereinbart worden sei.
Der US-Medienkonzern zahlte damals rund 280 Millionen Dollar für den 2002 in London gegründeten Online-Radio- und Musikempfehlungsdienst.