Dell: Drei Millionen Dollar Umsatz via Twitter
PC-Hersteller nutzt Microblogging-Dienst für Geschäfte
Der Microblogging-Dienst Twitter erfreut sich wachsender Beliebtheit, konnte diese bisher aber nicht in entsprechende Gewinne ummünzen. Nun hilft der US-Computerhersteller Dell dem aufstrebenden Web-Neuling bei der Suche nach einem gewinnbringenden Geschäftsmodell auf die Sprünge. Mehr als drei Millionen Dollar hat der weltweit zweitgrößte PC-Produzent mit Nutzern eingenommen, die auf Twitter veröffentlichte Dell-Nachrichten anklickten und anschließen Produkte des Computergiganten kauften.
Drei Millionen Dollar in zwei Jahren sind für Dell mit einem Umsatz von mehr als zwölf Milliarden Dollar allein im ersten Quartal nur eine angenehmer Nebenverdienst.
Hoffnungsschimmer für Twitter
Für Twitter, das bisher an Umsätzen wie jenen von Dell nicht beteiligt ist, sind die am Freitag bekanntgewordenen Zahlen Experten zufolge dagegen ein großer Hoffnungsschimmer. Der Microblogging-Dienst könnte von Firmen in Zukunft einen Teil ihrer Erlöse über Twitter einbehalten. Twitter schließt das für die Zukunft nicht aus. "Das Unternehmen wird sich verstärkt um Wirtschaftlichkeit bemühen", sagte eine Firmensprecherin.
Nicht so viel genutzt wie gedacht
Der Kurznachrichtendienst Twitter ist nach Ansicht von Experten allerdings doch nicht so erfolgreich wie gedacht: Von etwa 4,5 Millionen angemeldeten Nutzern habe mehr als die Hälfte keine Nachrichten anderer User abonniert, wie aus einer am Donnerstag (Ortszeit) veröffentlichten Studie der Beratungsfirma HubSpot hervorgeht.
Ebenfalls mehr als die Hälfte der Nutzer verzeichne gar keine Abonnenten ihrer "Tweets" genannten Kurznachrichten. Nach Erkenntnissen von Experten der Harvard Business School werden 90 Prozent der Tweets von nur zehn Prozent der Nutzer produziert.
Twitter ermöglicht seinen Abonnenten, Kurznachrichten einer Länge von 140 Zeichen zu verfassen. Diese können von Interessierten, den "Followers", auf dem Computer oder dem Mobiltelefon abgerufen werden. Die Website wurde nach Angaben von Experten allein im April 32,1 Millionen Mal angeklickt.
(Reuters/APA/AFP)