Musik-Flatrate von Virgin und Universal
Der britische Provider Virgin Media und der Medienkonzern Universal Music haben am Montag einen Plan für einen gemeinsamen Musikdienst vorgestellt, mit dem die beiden Unternehmen gegen Medienpiraterie vorgehen wollen. Kunden sollen DRM-freien Zugang zum Universal-Katalog bekommen, auf unlizenzierte Downloader warten Netzsperren.
Der Dienst von Virgin und Universal soll noch in diesem Jahr in Großbritannien angeboten werden, einen genauen Starttermin gaben die Konzerne noch nicht bekannt. Virgin möchte zwei verschiedene Varianten des Dienstes anbieten, die den Kunden eingeschränkten bzw. uneingeschränkten Zugriff auf den Katalog von Universal geben sollen.
Die Musik soll dabei ohne DRM als MP3 an die Kunden geliefert werden. Die Kunden sollen, so die Medienmitteilung von Virgin, die Musik "für immer" behalten können. Damit Universal dem zugestimmt hat, musste Virgin wiederum garantieren, Kunden, die unlizenziert Musik übertragen, erst zu verwarnen und im Wiederholungsfall "vorübergehend" vom Netz zu kappen.
Strafen für Downloader
Die Musikdienste sollen zehn bis 15 britische Pfund (11,7 bis 17,6 Euro) im Monat kosten, weiß die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insider zu berichten. Nicht klar ist allerdings, ob diese Gebühr zusätzlich zu den bisherigen Abonnementkosten zu entrichten ist oder ob sie auch den Internet-Zugang beinhaltet. Virgin Media gab bekannt, dass auch mit anderen Musikkonzernen Verhandlungen über eine Teilnahme an der Aktion laufen.
John Kennedy, Vorsitzender der Musikindustrie-Organisation IFPI, begrüßte das Abkommen zwischen Virgin Media und Universal. Es sei weltweit beispielhaft für eine Kooperation zwischen Providern und Musikkonzernen und zeige auch, dass ein Provider willens sei, Copyright-geschützte Musik in seinem Netzwerk zu beschützen. Das sei beispielhaft für die gesamte Industrie, so Kennedy.
(futurezone/Reuters)