Österreicher verbringen viel Zeit im Internet

STUDIE
17.06.2009

Laut einer aktuellen Studie, die von den Buchhandelsverbänden Deutschlands, Österreichs und der Schweiz in Auftrag gegeben worden ist, haben die Österreicher im Ländervergleich das höchste Internet-Zeitbudget. Auch für E-Books interessieren sich die Österreicher stärker als die Deutschen und die deutschsprachigen Schweizer.

Das Buch ist nach Internet und Fernsehen das drittwichtigste Medium im deutschen Sprachraum. Das ergab eine GfK-Studie in Nürnberg, die dafür 1.733 Personen repräsentativ befragt hat. Das teilte der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Mittwoch in Frankfurt mit.

Deutsche, Österreicher und Schweizer sind demnach starke Mediennutzer: Mehr als zehn Stunden täglich verbringen sie mit den Massenmedien Internet, Fernsehen, Radio, Buch, Tageszeitung, Zeitschrift und Hörbuch.

In den untersuchten Staaten ist das Medienzeitbudget in Österreich mit Abstand am höchsten. Insgesamt 673 Minuten verbringen die Österreicher täglich mit den untersuchten Medien. Die Deutschen sind nur 605, die Deutschschweizer nur 585 Minuten täglich mit Medienkonsum befasst. An erster Stelle liegt in Österreich das klassische Hintergrundmedium Radio mit 207 Minuten, auf Platz zwei folgt aber schon das Internet mit 173 Minuten, gefolgt vom Fernsehen mit 168 Minuten.

Die Österreicher sind damit die intensivsten Internet-Nutzer, denn die Deutschen kommen nur auf 148 Minuten Netznutzung täglich, die Deutschschweizer auf 144 Minuten.

Marktpotenzial für E-Books

Die Untersuchung hatte der Börsenverein in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Buchhändler- und Verlegerverband sowie dem Hauptverband des Österreichischen Buchhandels in Auftrag gegeben. Im Mittelpunkt der gemeinsamen Studie stand daher das Buch: 17 Prozent der Befragten gaben an, auf Bücher nicht verzichten zu können. Besonders in Deutschland habe das Buch einen hohen Stellenwert, hier wollen sogar 18 Prozent das Buch nicht missen.

Dabei steht der Kriminalroman an der Spitze: 54 Prozent der Befragten greifen laut Studie gern oder sehr gern zum Krimi. Das Sachbuch erreicht Rang zwei, den dritten Rang belegen Kochbücher und Backbücher. Etwa ein Drittel der Befragten kann sich vorstellen, ein E-Book zu lesen, um sich zu informieren.

In Österreich gibt es der Studie zufolge besonders viele Menschen, die an E-Books interessiert sind: 45 Prozent der Befragten denken darüber nach, E-Books zu nutzen, wenn sie sich informieren wollen; in der Deutschschweiz sind es 38 Prozent, in Deutschland nur 29 Prozent. Beim gedruckten Buch werden mit über elf Titeln pro Jahr und Befragten in Österreich die meisten Bücher gelesen.

(dpa/futurezone)